Flugrettung fliegt dauerhaft auch in der Nacht

Seit Anfang 2017 fliegt der „Christophorus 2“ auch Einsätze in der Nacht. Ende Dezember läuft das zweijährige Pilotprojekt aus. Die Nachteinsätze wird es aber weiterhin geben. Das „Erfolgsmodell“ geht in den Regelbetrieb über.

Vom „Christophorus 2“-Standort am Flugplatz Gneixendorf in Krems aus können auch in Zukunft Notarzthubschraubereinsätze in der Nacht geflogen werden. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) sprachen bei einer Pressekonferenz am Donnerstag von einem „Erfolgsmodell“. Der Schritt hin zum geregelten Betrieb soll „die Flugrettung auf eine neue Ebene heben“, sagte Mikl-Leitner. Ein entsprechender Vertrag zwischen dem Land Niederösterreich und dem Flugrettungsverein werde demnächst unterzeichnet.

450 Einsätze in zwei Jahren

Das Land leiste jährlich einen Beitrag von etwa 800.000 Euro - „gut investiertes Geld“, versicherte die Landeshauptfrau. In der zweijährigen Probephase habe es in der Nacht 553 Alarmierungen und 450 tatsächliche Einsätze gegeben, ein Drittel davon zwischen 21.00 und 24.00 Uhr, sagte Mikl-Leitner. „Binnen 24 Minuten ist der Hubschrauber im Schnitt am Notfallort, innerhalb von 60 Minuten können die Patienten zum richtigen Klinikum transportiert werden.“

Christophorus 2

ÖAMTC/Postl

Königsberger-Ludwig sagte, dass man mit dem Start des 24-Stunden-Probelaufs vor fast zwei Jahren „in Niederösterreich Neuland beschritten“ habe. „Es hat sich erwiesen, dass dieser mutige Schritt der richtige war.“ Die Umstellung habe viel personellen Aufwand bedeutet, erklärte Reinhard Kraxner, Geschäftsführer des Christophorus Flugrettungsvereins. Man habe die Mannschaft „praktisch verdoppeln“ müssen. „Wir haben jetzt fünf Piloten, rund 15 Flugsanitäter und 26 Ärzte arbeiten an dem Projekt mit - jede Schicht muss entsprechend besetzt sein.“

Hauptziele der ersten beiden „Nachtflugjahre“ von „Christophorus 2“ waren die Landeskliniken St. Pölten, Horn, Mistelbach, Wiener Neustadt und Amstetten. Eingesetzt wurde der Notfallhubschrauber bei Dunkelheit vor allem bei den Indikationen Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch bei schweren Verkehrsunfällen mit polytraumatisierten Patienten, wie seitens des ÖAMTC betont wurde.

Kein Nachtbetrieb in Wiener Neustadt und Ybbsitz

An den beiden weiteren niederösterreichischen Flugrettungsstützpunkten in Wiener Neustadt und Ybbsitz (Bezirk Amstetten) sei dagegen kein Dauerbetrieb geplant, gab ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold bekannt. „Der Einsatzradius ist in der Nacht so groß, dass wir ganz Niederösterreich mit einem Hubschrauber abdecken können.“

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