„Öffi-Kosten“ für Studierende sollen sinken

47.000 Studierende gibt es in Niederösterreich. Die meisten pendeln nach Wien. Das ist für sie - im Vergleich zu Schülern oder Lehrlingen - nicht gerade billig. Die Landtagsparteien wollen nun die „Öffi-Kosten“ für Studierende senken.

Während Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrlinge das Top-Jugendticket um 70 Euro im Jahr für die gesamte Ostregion nützen können, zahlen Studierende laut aktuellen Erhebungen zwischen 60 und 70 Euro im Monat für den Pendlerweg. Einen neuen Vorstoß gibt es nun aber von allen Landtagsparteien. Bei der letzten Landtagssitzung wurde ein Antrag der SPÖ von allen anderen Parteien unterstützt und mitgetragen. Nun ist der Bund am Zug, der für die Finanzierung des Top-Jugendtickets verantwortlich ist.

ÖVP und SPÖ sehen Bund in der Pflicht

Gerhard Razborcan, der Verkehrssprecher der SPÖ, spricht von einer langjährigen Forderungen der Sozialdemokraten und zeigt sich jetzt zufrieden. Allerdings gehe es nun um die konkrete Umsetzung. „Es darf jetzt nicht wieder ein Spiel zwischen dem Land Niederösterreich und dem Bund werden, wo dann gesagt wird, der Bund kann das nicht bezahlen“, sagt Razborcan.

Die ÖVP sieht jetzt konkret das Finanzministerium in der Pflicht. Das Land selbst biete dem Finanz- und Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) zufolge für die Studierenden ausreichend Unterstützung. „Wir unterstützen etwa das Hochschulticket mit bis zu 100 Euro. Das heißt, wenn ein Ticket in Wien für einen Studierenden 150 Euro kostet, dann sind für ihn de facto nur noch 50 Euro zu bezahlen. Im Vergleich fördert hier das Land Wien bis maximal 75 Euro. Das heißt, ein Wiener Student erspart sich hier nur 75 Euro“, so der Landesrat gegenüber noe.ORF.at.

FPÖ will Freifahrt zusätzlich erweitern

Nach wie vor „zu teuer“ ist das Öffi-Fahren für Studierende in Niederösterreich laut der FPÖ. Udo Landbauer, der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wir haben im letzten Landtag auch einen Antrag eingebracht, um die Freifahrt zu erweitern für Schüler von Schulen ohne Öffentlichkeitsrecht. Da haben wir auch viele Schüler, etwa in Maturaschulen, die keine Volljährigkeit haben oder unter diese Grenze von 24 Jahren fallen würden. Die haben diesen Genuss nicht. Auch da sagen wir, da muss das Ticket ausgeweitet werden.“

Einen konkreten Vorschlag in Zahlen gibt es von den Grünen. Laut der Landessprecherin Helga Krismer geben Studierende wirklich viel Geld für den öffentlichen Verkehr aus. „Da reden wir schon von mehr als 1.000 Euro oft im Jahr. Uns ist es wichtig, dass Studierende, die in dieser Ostregion zu Hause sind, um 70 Euro im Jahr mobil und unterwegs sind.“

Ebenso wiederholen die Grünen ihre Forderung nach einem 365-Euro-Jahresticket für Niederösterreich. Unterstützung hierbei kommt von der SPÖ. Laut ÖVP und FPÖ ist dieses Ticket für Niederösterreich aber nicht finanzierbar. NEOS-Verkehrssprecherin Edith Kollermann spricht sich für ein Jahresticket für Studierende aus, gleichzeitig legt sie sich aber nicht auf einen konkreten Betrag fest. „Das würde ich nicht an einem Betrag festmachen, aber ja, das sehe ich auch. Es muss aber auch in den öffentlichen Verkehr investiert werden“, sagt Kollermann. Immer wieder diskutiert wurde in den letzten Jahren auch über die Einführung eines österreichweiten Studententickets. Günstigere Fahrpreise für Studierende, die über Bundeslandgrenzen pendeln, fordert auch die Österreichische Hochschüler_innenschaft.

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