Der Mann hinter dem Ski-Wunder Göstling

Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) gilt seit Jahrzehnten als Talentschmiede für Niederösterreichs beste Skisportler. Der Mann hinter den Erfolgen von Thomas Sykora, Kathrin Zettel und Katharina Gallhuber heißt Robert Fahrnberger.

Von Thomas Sykoras zwei kleinen Slalom-Kristallkugeln Ende der 1990er Jahre bis zu den zwei Medaillen von Katharina Gallhuber bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang - die Erfolge der Göstlinger Ski-Riege laufen alle bei Robert Fahrnberger zusammen, der im ortsansässigen Skiclub seit Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen ehrenamtlich tätig war und seit 2005 als Vereinsobmann den Weg an die Weltspitze für Niederösterreichs Talente ebnet.

„Er ist nicht nur unser Obmann, sondern auch mein Nachbar, und er hält den Club seit Jahren brutal gut zusammen. Auch aufgrund der Strukturen, die er geschaffen hat, funktioniert der Skirennsport in Göstling so gut. Ohne solche Leute wären wir hier nicht so erfolgreich“, weiß Katharina Gallhuber Fahrnbergers Einsatz zu schätzen.

Robert Fahrnberger Skiclub Göstling

ORF

Robert Fahrnberger ist seit 13 Jahren Obmann des Skiclubs Göstling-Hochkar

Fahrnberger sieht allerdings den Teamgedanken als Geheimnis des Erfolgs: „Wir haben eine hervorragende Mannschaft, von den Trainern bis zum Funktionärsstab können sich alle aufeinander verlassen. Dass man in so einem Verein Obmann sein darf, ist eine tolle Sache“, betont der 59-Jährige.

Der Kontakt zum Heimverein reißt nie ab

Obwohl die besten Talente, sobald sie im Ski-Zirkus Fuß fassen, vom Österreichischen Skiverband betreut werden, reißt der Kontakt zu den Wurzeln und die Unterstützung des Heimvereins nie ab. „Immer wenn unsere Athleten frei haben, kommen sie zum Sondertraining mit unseren Skiclubtrainern nach Hause, was auch dank unserer guten und abwechslungsreichen Pisten am Hochkar sehr gut funktioniert“, erzählt Fahrnberger.

Neben optimalen Bedingungen sieht der Obmann aber auch engagierte Eltern als Erfolgsfaktor in Göstling. „Ohne Eltern, die mit all ihrer Kraft hinter dem Skisport stehen, können sich Talente nicht entwickeln. Und das ist auch für uns Funktionäre ein wichtiger Punkt: Unsere Aufgabe ist es, die Eltern so gut es geht zu unterstützen und auch den finanziellen Aufwand so gering wie möglich zu halten.“

Skiclub Göstling Kathrin Zettel Katharina Gallhuber

Skiclub Göstling/ORF

Die junge Katharina Gallhuber (2.v.r.) holt sich ein Autogramm von ihrem Vorbild Kathrin Zettel (r.), Christoph Krenn (l.) war ebenfalls ein großer Fan

Mehr als 100 Euro darf das Training im gesamten Winter laut Fahrnberger nicht kosten. „Dass uns das gelingt, liegt an unseren guten Partnern im Club und an den vielen freiwilligen Helfern, die oft nur für ein Mittagessen auf der Piste mitarbeiten.“

Ein ganzer Ort hat sich dem Skisport verschrieben

Bereits seit 34 Jahren arbeitet Fahrnberger ehrenamtlich für den Skisport. Dafür bekam er jetzt auch das Silberne Sportehrenzeichen des Landes Niederösterreich verliehen - aus seiner Sicht stellvertretend für alle, die sich in Göstling dem Skisport verschrieben haben.

„Es kann nicht jeder eine Auszeichnung bekommen, aber in der ersten Reihe kann man immer nur dann glänzen, wenn auch der Hintergrund funktioniert. Ich sehe mich da als Glied in der Kette eines hervorragenden Teams des Skiclubs Göstling.“

Neben der Förderung neuer Talente wie der österreichischen Jugendmeisterin im Super G, Melanie Arrer, wartet auf die Funktionäre im Winter auch jede Menge organisatorische Arbeit. So steigen am Hochkar Mitte Jänner zwei Europacuprennen der Damen, gefolgt von den österreichischen Behinderten- und Telemark-Staatsmeisterschaften im März und dem Weltcup-Masters-Finale im April.

Christoph Gregorites, noe.ORF.at

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