Neuer Fahrplan: Stundentakt bei Regionalbahnen

Der neue Winterfahrplan der ÖBB tritt am Sonntag in Kraft. Das Land hat mehr Züge und bessere Zugverbindungen bestellt. In Niederösterreich kommt es vor allem durch einen Stundentakt bei den Regionalbahnen zu einem breiteren Angebot.

In erster Linie hat man sich auf die Verbesserung des Angebots bei den Regionalbahnen konzentriert. So gibt es mehr Züge und vor allem einen Stundentakt für viele Regionalbahnen. „Die Verbesserungen betreffen nun die Kremser- und Kamptalbahn, die Erlauftal-, Traisental-, Puchberger- und Gutensteinerbahn. Wir schaffen es so, ganzjährig und täglich zumindest einen Stundentakt anzubieten“, erklärte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

Regionalbahn Gutenstein

ORF

Das Angebot wird vor allem bei den Regionalbahnen erweitert

Auf vielen Strecken war das tägliche Angebot eines Stundentakts bisher nur in der Ausflugssaison gegeben. Auf der Traisen-, Kremser- und Gutensteinerbahn gibt es künftig zusätzlich einen 30-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag. In Summe werden künftig etwa 500.000 Bahnkilometer mehr pro Jahr gefahren, heißt es. Etwa fünf Millionen Euro werden mit dem Fahrplanwechsel in die Verbesserungen investiert.

Tickets werden im Schnitt um 1,9 Prozent teurer

Verbesserungen werden den Pendlern auch auf der Westbahn, durch mehr Züge im Früh- und Abendverkehr, sowie auf der Südbahn durch weitere Aufenthalte zwischen Wr. Neustadt und Wien angeboten. Mit dem neuen Fahrplan wird das Bahnfahren für die Fahrgäste aber auch teurer: Die Preise steigen um durchschnittlich 1,9 Prozent. Für Pendler, die von St. Pölten nach Wien mit der Vorteilscard fahren heißt das: Ab dem Fahrplanwechsel kostet das Ticket statt 5,50 Euro nun 5,70 Euro. Gleich bleibt der Preis für die Vorteilscard oder für die Spar-Schiene-Tickets.

Die Preiserhöhung wird unter anderem mit mehr Komfort in den Zügen begründet. So sollen auch in Niederösterreich nach und nach immer mehr moderne Cityjet-Garnituren zum Einsatz kommen. Zu den Neuheiten des Fahrplans zählt übrigens auch der sogenannte Preis-Checker. Per App oder auf der Website der ÖBB sollen Fahrgäste künftig schnell das günstigste Ticket finden. Nach Angaben des Unternehmens müssen die Reisedaten eingeben werden, dann werden die Verbindungen nach Preis sortiert und das günstigste Angebot steht an oberster Stelle.

AKNÖ sieht Verbesserungspotenzial

Verbesserungspotenzial beim neuen Fahrplan sah die AK Niederösterreich (AKNÖ) und forderte ein breiteres Angebot für Pendler. Benötigt werden mehr Verbindungen außerhalb der Hauptverkehrszeit, mehr Sitzplätze sowie eine bessere Abstimmung von Bus und Bahn.

Eine echte Alternative seien die Öffis für die 65 Prozent der Niederösterreicher, die auf ihrem Arbeitsweg auf Autos angewiesen sind, nicht. Nur einer von fünf nutze bisher öffentliche Verbindungen, dabei müssten drei Viertel der Beschäftigten pendeln, gab AKNÖ-Präsident Markus Wieser zu bedenken. Der Wunsch vieler Beschäftigter nach generellen Verbesserungen im Frühverkehr Richtung Wien sei ungehört geblieben. Auch der Ausbau der Nordbahn liege weiterhin auf Eis - regelmäßige Beschwerden würden aber auch hier Handlungsbedarf zeigen, so die AKNÖ.

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