Land setzt weiterhin auf Hochwasserschutz
Etwa 1,2 Milliarden Euro an Hochwasserschäden habe es alleine 2002 gegeben, hob Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag hervor. „Die Schäden waren für uns ein Auftrag zu handeln.“ In den vergangenen 16 Jahren seien 550 Projekte umgesetzt worden, „mehr als 300 Gemeinden wurden sicherer gemacht“, sagte Mikl-Leitner. Ausgebaut wurden auch die Prognosestellen: Gab es 2002 noch vier Messgeräte entlang der Donau, so können nun 53 Apparate an Flüssen wie Donau, Traisen, Kamp, Thaya, March, Ybbs und Erlauf eingesetzt werden.
Büro Pernkopf
Um den Flüssen mehr Raum zu geben, wurden 190 Renaturierungsprojekte umgesetzt. Diese bieten einen „besseren Lebensraum für Fauna und Flora und einen besseren Hochwasserschutz, weil der Pegel abgesenkt werden kann“, hielt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) fest. Er verwies zudem darauf, dass diese Lebensräume auch ein „wertvoller Naherholungsraum für die Menschen“ seien.
145 Projekte sollen umgesetzt werden
In einer Rückschau zog Pernkopf auch Bilanz über die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften aller Organisationen. Im Jahr 2002 seien 75.000 Helfer im Einsatz gestanden, 2013 seien es 50.000 gewesen. Bei den diesjährigen Hochwasserereignissen leisteten rund 2.000 Menschen Unterstützung. Entstanden sind heuer dem Landeshauptfrau-Stellvertreter zufolge vier Millionen Euro Schaden. „Das Hochwasser war auf wenige Gemeinden in zwei Bezirken reduziert, das waren enorme Schäden.“
ORF
Die 145 Projekte, die bis 2023 fertiggestellt werden sollen, belaufen sich laut Pernkopf auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 335 Millionen Euro. Das Land Niederösterreich übernimmt demnach 109 Millionen. „Es tut sich in allen Landesteilen etwas“, erklärte der ÖVP-Politiker hinsichtlich der geografischen Verteilung der Maßnahmen. Im Bau befinden sich 70 Projekte, gestartet werden sollen im kommenden Jahr 60. Kurz vor der Fertigstellung stehe etwa der Hochwasserschutz in Raabs an der Thaya (Bezirk Waidhofen), der Kosten von 3,5 Millionen Euro verursachte.
Links:
- Hochwasserschutz entlang der Pottendorfer Linie (noe.ORF.at; 17.10.2018)
- 17 Millionen Euro für neuen Hochwasserschutz (noe.ORF.at; 27.10.2018)