Arbeitslosigkeit: Stärkster Rückgang seit 2000

Das AMS NÖ und das Land haben am Dienstag eine positive Arbeitsmarktbilanz gezogen. Heuer gelang der stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit seit 18 Jahren, mit minus knapp zehn Prozent. 2019 setzt man auf die Lehrlingsoffensive.

Die niederösterreichische Arbeitslosenquote wird laut dem Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ) aller Voraussicht nach mit 7,8 Prozent erstmals seit dem Jahr 2013 wieder deutlich unter der Acht-Prozent-Marke zu liegen kommen. Die Zahl der Arbeitslosen sank von Jänner bis November von knapp 67.000 auf 49.000. Im Jahresschnitt ging die Arbeitslosigkeit damit um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Der Rückbau der Arbeitslosigkeit wird in allen relevanten Zielgruppen verzeichnet. Das betrifft ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer genauso wie junge Menschen, die auf Jobsuche sind. In beiden Fällen betrug der Rückgang heuer etwa 15 Prozent.

Höchster Beschäftigungszuwachs seit 1992

Laut AMS werden heuer voraussichtlich mehr als 82.000 Niederösterreicher ihre Jobsuche mit einer Arbeitsaufnahme beenden. Zugleich wurden noch nie so viele freie Stellen inklusive Lehrstellen, die dem AMS in Niederösterreich bekanntgegeben wurden, mit einer Arbeitskraft oder einem Lehrling besetzt wie heuer. Es gibt mit voraussichtlich 620.300 unselbständig Beschäftigten den höchsten Beschäftigungszuwachs seit dem Jahr 1992.

Bei einem Hintergrundgespräch am Dienstag wurde betont, dass die verschiedenen Förderprojekte, die das Land und das AMS gemeinsam durchführen, greifen. Das Budget, das im Land für den Arbeitsmarkt vorgesehen ist, werde 2019 nicht gekürzt, sagte der Landesrat für Arbeit, Martin Eichtinger (ÖVP). Es liegt damit erneut bei 17 Millionen Euro.

Das AMS selbst ist mit Sparmaßnahmen konfrontiert. Man habe im Vorjahr 218 Millionen Euro zur Verfügung gehabt, 2019 sei es etwas weniger, so der Geschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich: „Wir werden nächstes Jahr in Niederösterreich ein Arbeitsmarktbudget von 194,5 Millionen Euro haben, und mir ist es wichtig, dass diese Mittel möglichst gut und effizient investiert werden, und das werden wir mit Sicherheit tun.“

Arbeitslosigkeit soll 2019 weiter sinken

Der Ausblick auf 2019 ist weiterhin positiv. Hergovich prognostizierte für das nächste Jahr durchschnittlich 51.500 Arbeitslose. Das sind etwa 800 weniger als heuer. „Wenn im nächsten Jahr die Konjunktur, wovon alle ausgehen, sich etwas abschwächt, so werden wir nächstes Jahr nicht mehr so stark rückläufige Arbeitslosenzahlen haben, aber wir gehen dennoch davon aus, dass wir weiter sinkende Arbeitslosenzahlen sehen werden“, so Landesrat Eichtinger.

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Stefan Kaiser

AMS-Geschäftsführer Sven Hergovich (l.) und Landesrat Martin Eichtinger

Große Hoffnung setzt man künftig auf „die größte Lehrlingsoffensive, die es jemals in Niederösterreich gegeben hat“, wie Eichtinger sagte. Ab Jänner soll dadurch jedem jungen Menschen bis 25 Jahre ein Ausbildungsplatz garantiert werden. „Wir werden in diesem Bereich 7.000 Plätze zur Verfügung stellen. Wir gehen davon aus, dass im kommenden Jahr etwa 8.000 Jugendliche einen solchen Ausbildungs- und Lehrplatz brauchen werden, einen zusätzlichen zu den normalen Lehrplätzen“, so Eichtinger. „Wir glauben, dass das ein großes Potential ist, und wir da den Wünschen der Wirtschaft sehr stark entgegenkommen können.“ Das Land, das AMS und der Europäische Sozialfonds stellen dafür 46 Millionen Euro zur Verfügung.

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