Zugsunglück nach einem Jahr noch ungeklärt

Die Untersuchungen nach dem schweren Zugsunglück in Kritzendorf (Bezirk Tulln) sind nach fast einem Jahr noch immer nicht abgeschlossen. Ein Zwischenbericht zeigt allerdings, was sich kurz vor dem Unglück abgespielt hat.

Am 22. Dezember 2017 kam es beim Bahnhof in Kritzendorf bei Klosterneuburg zu einem folgenschweren Unfall. Zwei Personenzüge kollidierten, 21 Fahrgäste wurden verletzt, vier davon schwer. Die Schadenssumme belief sich auf knapp elf Millionen Euro. Kurz vor dem Unfall dürfte sich einer der beiden Züge in Bewegung gesetzt haben, obwohl ein Schutzsignal ein Fahrverbot angezeigt hatte, wie aus einem Zwischenbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes hervorgeht.

Zug bremste offenbar gleich wieder ab

Der Zwischenbericht zeigt auf, was knapp vor dem Unglück passiert ist. Nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, bremste er offenbar gleich wieder ab, kam aber so zu stehen, dass ein Teil der Zuggarnitur auf die Strecke ragte, auf der der andere Zug von Krems kommend nach Wien unterwegs war. In der Folge kam es zur Kollision.

Trotz dieser ersten Erkenntnisse lässt sich nach Angaben der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes die Unglücksursache noch nicht festmachen. Man warte auf ein weiteres Gutachten, müsse den Vorfall mit ähnlichen Fällen vergleichen und die Sicherheitseinrichtungen prüfen. Auch die Staatsanwaltschaft Korneuburg, die wegen fahrlässiger Gemeingefährdung ermittelt, wartet noch auf ein Gutachten.

Kollision im Abendverkehr

Am 22. Dezember 2017 kollidierten am Bahnhof Kritzendorf zwei Züge. Die Untersuchungen sind noch immer nicht abgeschlossen.

Bei den ÖBB verweist man auf die Untersuchung der Kommission des Bundes, mit der man eng zusammenarbeite. Als erste Maßnahme habe man bereits unmittelbar nach dem Unfall ein Signal versetzt, um die Züge früher automatisch zu bremsen, heißt es bei den ÖBB. Neue Schutzmechanismen würden zudem nachgerüstet, eine Warn-App für Lokführer werde getestet.

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