1.300 Menschen bekommen eine neue Adresse

In Hohenwarth-Mühlbach (Bezirk Hollabrunn) wird derzeit ein „Jahrhundertprojekt“, wie es der Bürgermeister bezeichnet, finalisiert. 1.300 Menschen bekommen neue Adressen. In der Vergangenheit gab es oft Verwirrung.

Hohenwarth-Mühlbach ist 44 Quadratkilometer groß und besteht aus sieben Orten. Die liegen zum Teil mehrere Kilometer auseinander und sind auf drei Postleitzahlen aufgeteilt. Damit nicht genug, wurden in den vergangenen Jahrzehnten die Häuser, die neu gebaut wurden, fortlaufend nummeriert, unabhängig davon, wo sie stehen.

Häuser waren für Einsatzkräfte schwer zu finden

Dadurch entstand eine Situation, die sogar Einheimische überforderte. Manfred Trauner, Feuerwehrkommandant von Mühlbach, schildert: „Im Einsatzfall kann das schon wichtige Minuten kosten, wenn das Haus mit der Nummer 51 in der einen Straße steht, das mit Nummer 52 aber am anderen Ende des Ortes. Vor allem dann, wenn der Einsatzort nicht sofort ersichtlich ist. Einmal hatten wir einen Kaminbrand, da haben wir das Haus nur gefunden, weil eines unserer Mitglieder Briefträger ist.“ Die Rettungsorganisationen berichten von ähnlichen Situationen.

Im Blickpunkt Hohenwarth-Mühlbach

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Derzeit werden die neuen Schilder montiert

780 Hausnummern werden sukzessive montiert

Diese Situation gab den Ausschlag, dass in der Gemeinde das Mammutprojekt „Straßenbenennung neu“ gestartet wurde. Eineinhalb Jahre lang wurde an der Neuordnung gearbeitet. Etwa 160 Straßennamen wurden gemeinsam mit den Einwohnern erarbeitet. Kurz vor Weihnachten trafen die Straßenschilder und die 780 Hausnummern ein. Nun werden sie sukzessive montiert. Die Neuordnung trat mit 1. Jänner in Kraft.

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780 Hausnummern müssen angebracht werden

Die Bewohnerinnen und Bewohner der sieben Orte müssen nun also ihre Adressen ändern. Wer schon einmal den Wohnort wechselte, weiß, welcher Aufwand damit für jeden Einzelnen und jede Einzelne verbunden ist. Dazu kommen alle Karten, die umgeschrieben werden müssen und die Navigationsgeräte. Die werden zwar zentral mit den neuen Daten „gefüttert“, sagt Bürgermeister Martin Gudenus (ÖVP), aber erst wenn sie aktualisiert worden sind, weisen sie auch den richtigen Weg. Das könnte noch Monate dauern.

Bürgermeister Gudenus ist trotzdem überzeugt, dass sich der Aufwand auszahlt: „Das ist ein Projekt für die nächsten Jahrhunderte. Natürlich hat es einige gegeben, die lieber die alten Nummern behalten hätten, aber es kommt die Zeit, da wird sich kaum mehr jemand erinnern können, wie es vorher war.“

Robert Salzer, noe.ORF.at