Semmering-Weltcup trotz Warmwetters gesichert

Trotz der milden Temperaturen in den vergangenen Tagen wird der Damen-Ski-Weltcup auf dem Semmering ab Freitag programmgemäß über die Bühne gehen. US-Star Mikaela Shiffrin ist auf dem „Zauberberg“ die große Favoritin.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten im Dienst lassen sich Chef-Organisator Franz Steiner und Rennleiter Anton Zuser nicht mehr aus der Ruhe bringen. Angesichts einer komfortablen Schneedecke brauchen die beiden aber auch nicht um die Austragung des Riesentorlaufs am Freitag und des Slaloms am Samstag (Start jeweils um 10.30 Uhr) zittern. „Der Regen hat der Piste nicht geschadet. Wir sind mit 80 Leuten im Einsatz und dabei wird die Piste glatt gerutscht, damit sie sich gut entwickeln kann“, erklärt Zuser. Wir haben eine sehr gute Grundbeschneiung und Schneeauflage", versichert auch Steiner.

Die letzten Vorbereitungen

Die Piste ist schon in gutem Zustand, entlang der Strecke werden jetzt noch die letzten Vorbereitungen getroffen.

„Es ist wegen der großen Temperaturunterschiede sehr viel Feuchtigkeit im Schnee, deshalb muss man von Tag zu Tag reagieren. Die Rennen werden aber zu hundert Prozent stattfinden“, versicherte Steiner gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. Seit Mittwoch ist auch FIS-Renndirektor Markus Mayr am Semmering, um für die Rennen beste Bedingungen zu sichern. Je nach weiterer Wetterentwicklung muss die Piste entweder gefräst oder anders behandelt werden. Als letztes Mittel steht „Brezelsalz“ zur Verfügung, um eine harte Piste zu garantieren - also jenes grobkörnige Salz, das man auch auf Brezen findet.

Offizieller Auftakt in Neunkirchen

Die Ski-Stars sind bereits am Donnerstag erstmals öffentlich zu sehen. Bei der Auslosung der Startnummern (Beginn 18.30 Uhr) für den Riesentorlauf am Freitag kommen die besten 15 Damen der Riesentorlauf-Weltrangliste auf den Hauptplatz nach Neunkirchen und präsentieren sich dort den Fans. Neben Österreichs Hoffnungsträgerin Stephanie Brunner ist natürlich auch die große Favoritin Mikaela Shiffrin zu sehen. Die US-Fahrerin gewann vor zwei Jahren alle drei Rennen am „Zauberberg“ und sie geht in den letzten beiden Rennen des Jahres auf mehrere Rekorde los.

Mikaela Shiffrin ist am „Zauberberg“ die große Favoritin

GEPA, Mario Kneisl

Mikaela Shiffrin ist am „Zauberberg“ die große Favoritin

Die nach nur 13 Rennen bereits 501 Punkte vor der Slowakin Petra Vlhova voranliegende Shiffrin kann am Semmering im Slalom Marlies Schild (35 Siege) überflügeln und auch für einen Rekord-Punktevorsprung zum Jahreswechsel sorgen. Alleine wegen der momentan besten Skirennläuferin der Welt sollten also viele Fans auf den Zauberberg kommen. „Wenn man im Skifahren etwas auf sich hält, dann will man sie auch persönlich sehen“, ist Organisator Franz Steiner überzeugt. Schwedens Olympiasiegerin Frida Hansdotter und Petra Vlhova, für die der Semmering ebenfalls eine Art Heimspiel ist, gelten als stärkste Gegnerinnen von Shiffrin.

Österreichs Damen haben in diesem Winter mit sieben Podestplätzen und den zwei Speed-Siegen von Nicole Schmidhofer einen beachtlichen Start in die WM-Saison hingelegt. Stephanie Brunner im Riesentorlauf (Killington) und Bernadette Schild im Slalom (Levi) haben als jeweils Dritte Podestplätze geholt. Die beiden sind auch am Semmering die großen ÖSV-Hoffnungen und haben zuletzt in Courchevel durch starke Halbzeit-Platzierungen bewiesen, dass sie in Form sind. Im Slalom hat man zudem mit Katharina Liensberger hinter Schild ein Ass im Ärmel, das immer stärker wird. Als Vierte in St. Moritz und Fünfte in Courchevel hat die junge Vorarlbergerin zuletzt stark aufgezeigt.

Ski-Weltcup Semmering

GEPA/Christopher Kelemen

Straße wird zum großen Parkplatz

Rund um die seit 1995 zum zwölften Mal stattfindenden Weltcup-Rennen vor den Toren Wiens wird die Semmering-Schnellstraße S6 wieder zu einem riesigen Gratis-Parkplatz. Auf dem Pass an der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze rechnet man mit bis zu 20.000 Zuschauern. „Aus Richtung Wien kommend wird der rechte Fahrstreifen auf einer Länge von zwölf Kilometern als Parkfläche verwendet. Gleiches gilt für die steirische Seite, wo wir ebenfalls genügend Flächen zur Verfügung haben“, erklärt Franz Steiner. Mit Shuttlebussen werden die Fans zum Renngelände gebracht und danach auch wieder zurück zu ihren Fahrzeugen.

Klaus Fischer, noe.ORF.at