Karl will Führung bei Heimrennen verteidigen

Nach dem erfolgreichen Saisonstart will Snowboard-Ass Benjamin Karl aus Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) am Dienstag auch bei den Heimrennen in Bad Gastein ganz vorne dabei sein. Derzeit trägt er das gelbe Trikot des Gesamtführenden.

Seit sieben Jahren wartet der Niederösterreicher auf einen Sieg in einem Weltcup-Parallel-Slalom. In Bad Gastein will Karl zeigen, dass mit ihm auch in dieser Disziplin wieder zu rechnen sein wird. Helfen soll dem Führenden im Gesamtweltcup dabei ein neues Board. 16 Weltcuprennen hat Karl in seiner Karriere gewonnen, fünf im Parallel-Slalom (zuletzt im Dezember 2011 in Carezza), elf im Parallel-Riesentorlauf (zuletzt im Jänner 2018 in Rogla). „Ich war nach 2011 schon noch ein paarmal Zweiter und Dritter im Slalom, aber tatsächlich habe ich mich das letzte Mal 2011 auf einem Slalom-Brettl so wohlgefühlt wie jetzt“, sagte Karl zur APA - Austria Presse Agentur.

Benjamin Karl

GEPA pictures / Andreas Pranter

Benjamin Karl war bei den bisherigen zwei Saisonrennen immer am Podest

Im Parallel-Riesentorlauf lief es in diesem Winter mit Platz zwei in Carezza und drei in Cortina nach Wunsch. Danach machte sich der Niederösterreicher in Hinblick auf die nächsten Rennen aber ernsthaft Gedanken um seine Slalom-Form. „Ich bin leicht nervös gewesen, weil wenig funktioniert hat. Ich war im Training sehr weit hinten, weiter als gewohnt. Ich musste beim Material was machen und habe mehr oder weniger in letzter Minute ein Brettl bekommen, mit dem ich sehr schnell bin.“

Neues Slalom-Board für den Heimweltcup

Er habe viel mit seinem Teamkollegen Lukas Mathies herumprobiert und sich dessen Brett auf sich abgestimmt nachbauen lassen. „Ich habe echt eine Freude damit.“ Anders wäre Bad Gastein für ihn eine „Wundertüte“ geworden, so aber schaue es gut aus. Ein Fragezeichen steht freilich hinter den Pistenbedingungen. "Ich habe auf perfekten Kunstschneebedingungen trainiert. Wir wissen, dass es in Gastein ganz anders ausschauen wird, lassen wir uns überraschen. In Gastein haben wir oft ein Wetter-Wirrwarr“, sagte der 33-Jährige.

Benjamin Karl

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Benjamin Karl will in Gastein auch im Slalom endlich wieder jubeln

Es wäre schön, „vor Heimpublikum das Trikot des Führenden im Gesamtweltcup“ zu verteidigen, bekannte Karl. „Daheim zu fahren ist einfach schön. Flutlichtrennen sind immer cool und spektakulär und haben eine besondere Stimmung.“ Er sei auf dem Hang schon so viele Rennen gefahren. Manche hätten katastrophal mit dem Ausscheiden in der Qualifikation, andere mit einem Weltcupsieg wie 2011 geendet. „Man kann da auf nichts zurückgreifen. Der erste Fokus liegt auf der Qualifikation.“ Nur die Top 16 qualifizieren sich für die Finalveranstaltung ab 18.45 Uhr, das Ergebnis ist auch für die Kurswahl in der Finalphase wichtig.