Zwettl will 1.000 Kinder für Volleyball begeistern

Zwettl hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Volleyball-Hochburg entwickelt. Nun will man den Sport auf das nächste Level heben und zur Nummer-eins-Sportart im Nachwuchs machen. Das Ziel sind 1.000 sportbegeisterte Kinder.

Spiel, Satz und Finaleinzug hieß es vergangenes Jahr für die Volleyballer der Union Waldviertel. Der Vizemeistertitel in der Bundesliga war der mit Abstand größte Erfolg der Vereinsgeschichte, und er hatte einen schönen Nebeneffekt: Er brachte noch mehr Kinder zum Volleyball.

Sport Volleyball Finale Waldviertel Niederlage

GEPA/Matic Klansek

Im Vorjahr durfte sich die Union Waldviertel über den Vizemeistertitel freuen

„Ich spiele seit letztem Jahr“, erzählt der 12-jährige Simon Dräger aus Sallingstadt (Bezirk Zwettl) im Gespräch mit noe.orf.at. „Ich finde es einfach cool, dass man auf die Bälle so draufhauen kann.“ Alicja Fitko ist 16 Jahre alt und kommt aus Schweiggers (Bezirk Zwettl). Volleyball fesselt sie schon seit der Hauptschule: „Der Sport hilft mir fit zu bleiben und er ist eine schöne Abwechslung zur Schule.“

Nachwuchsarbeit im gesamten Waldviertel

In Zwettl will man nun viele weitere Kinder für Volleyball begeistern. Als eines von sechs regionalen Ausbildungszentren in Niederösterreich – kurz RAZ – setzte man sich im Waldviertel ein ehrgeiziges Ziel, schildert Werner Hahn, Projektleiter des RAZ Volleyball Waldviertel: „Wir wollen in unserer Region 1.000 Kinder mehr zum Volleyball bringen.“

Zwettl Volleyball neues Zentrum Waldviertel

ORF

Volleyball soll im Waldviertel zur Ballsportart Nummer eins werden

Mit der Union Waldviertel und der Sportunion Zwettl gibt es bereits zwei Aushängeschilder in Sachen Nachwuchsarbeit. Diese Arbeit wolle man mit dem RAZ nun auf das gesamte Waldviertel ausweiten, so Hahn: „Wir werden in die Schulen und Gemeinden gehen und dort Volleyball präsentieren. Wir werden unsere Bundesliga-Mannschaft für Showtrainings in die Schulen bringen und hoffen, dass wir Lehrer und Gemeinden für Volleyball begeistern können. Wir haben uns das Ziel gesetzt, Ballsport Nummer eins in unserer Region zu werden.“

Vom Talent zum Profi

Zu diesem Zweck wurde das Projekt nun Bürgermeistern, Schuldirektoren und Lehrern aus der Region präsentiert. Ziel ist es, Volleyball in den Schulen zu verankern und somit mehr Kinder zum Sport zu bringen. Damit könnten auch mehr Vereine im Waldviertel und ein größerer Konkurrenzkampf entstehen. Das RAZ soll dabei aus Ausbildungsstätte für die jungen Talente dienen. Die größten von ihnen sollen eines Tages den Weg zum Profi schaffen – so die Vision.

Zwettl Volleyball neues Zentrum Waldviertel

ORF

Am Mittwoch wurden die Pläne zum Volleyballzentrum offiziell präsentiert

Der Leiter des RAZ, Michal Peciakowski, kennt diesen Weg nur zu gut. Er hängte seine erfolgreiche Profikarriere bei der Union Waldviertel heuer nach 18 Jahren an den Nagel, um sich als Trainer voll und ganz dem Nachwuchs zu widmen. „Volleyball hat mir sehr viel in meinem Leben gegeben“, erzählt Peciakowski. „Diesen Weg will ich jetzt auch mit den Kindern gehen. Ich werde viel mit ihnen auf dem Platz arbeiten, dazu auch Lehrer unterstützen, die sich weiterbilden möchten. Ich bin für sie alle da.“

Talente haben große Ziele

Die ersten Nachwuchshoffnungen trainieren bereits für eine große Karriere, wie der 15-jährige Jonas Hohl aus Marbach am Walde (Bezirk Zwettl). „Wenn man das Talent hat, kann man groß rauskommen. Und das ist mein Ziel.“ Auch der zwei Jahre jüngere Fabian Scheikl aus Rapottenstein (Bezirk Zwettl) hat Großes vor. „Ich will eines Tages in der Bundesliga spielen. Im RAZ habe ich dazu die besten Voraussetzungen.“ Finanziert wird das Projekt von der Union Waldviertel und vom Land Niederösterreich. Die Kosten liegen bei rund 75.000 Euro.

Mathias Eßmeister, noe.orf.at

Links: