UVP-Verhandlung zur Traisental-Schnellstraße

Am Mittwoch beginnt in St. Pölten die mündliche UVP-Verhandlung zur Traisental Schnellstraße (S34). Der Bau der neun Kilometer langen Straße soll Ende 2020/Anfang 2021 starten und 2024 fertiggestellt sein.

Rund 196 Millionen Euro sind laut Projektleiter Leopold Lechner von der ASFINAG für das Projekt veranschlagt. Die geplante Trasse verbindet die B1 in Hafing (Bezirk St. Pölten) im Westen St. Pöltens über den Knoten St. Pölten/West an der Westautobahn (A1) mit der Mariazeller Straße (B20) im Norden von Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten). Die S34 soll laut ASFINAG weniger Verkehr und mehr Lebensqualität entlang der B20 und kürzere Wege durch die verbesserte Anbindung an die Westautobahn (A1) bringen.

Errichtung in zwei Abschnitten

Die Schnellstraße soll in zwei Abschnitten errichtet werden: Der Bau des ersten Teils von der B1 bis zur Spange Wörth im Süden St. Pöltens soll Ende 2020/Anfang 2021 starten und innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden, der zweite Teil von der Auf- und Abfahrt bei Hart bis zur B20 bis Wilhelmsburg Nord soll ab 2022 in Angriff genommen und 2024 abgeschlossen werden. Der Bau der Spange Wörth wird vom Land Niederösterreich übernommen.

Die Umweltverträglichkeitsgutachten der Sachverständigen liegen seit 20. November 2018 auf – mehr dazu in Traisentalschnellstraße nimmt wichtige Hürde (noe.ORF.at; 23.11.2018). Die fünftägige UVP-Verhandlung von 16. bis 22. Jänner findet in der Zentrale der Hypo Niederösterreich Landesbank in St. Pölten statt. Zu Beginn wird das Projekt vorgestellt, danach werden die Fachgebiete der UVP beleuchtet. Nach der mündlichen Verhandlung wird der UVP-Bescheid für das Frühjahr erwartet, sagte Lechner. Sollte es Einsprüche beim Bundesverwaltungsgericht geben, kann es auch länger dauern, bis die Bauarbeiten starten.

Langzeitprojekt verzögerte sich Jahrzehnte

Die S34 wird seit Jahrzehnten diskutiert, der Baubeginn hat sich mehrmals verzögert. 2008 entschied sich die ASFINAG für die Westtrasse als eine von zwei Varianten. Nach der strategischen Prüfung wurde das Vorhaben im Herbst 2014 zur UVP eingereicht. Im Verfahren wurden 359 Einwendungen eingebracht, Kritik kam unter anderem von Bürgerinitiativen und Landwirten bzw. Grundeigentümern. Bedenken gab es beispielsweise zu ökologischen Auswirkungen und zum Grundwasser. Auflagen aus der Umweltverträglichkeitsprüfung betreffen unter anderem zusätzliche lärmmindernde Belege und den Schutz des Lebensraumes bedrohter Tierarten wie dem Wachtelkönig.

Die niederösterreichischen Grünen übten am Freitag Kritik an dem Projekt: „Tatsächlich wird mitten in einem Wohn- und Erholungsgebiet eine Transitstrecke gebaut, die zu noch mehr Verkehr und in keiner Weise zu einer Entlastung der Menschen in und um St. Pölten, im Traisen-, Gölsen-, oder Pielachtal führt.“ Gemeinsam mit Initiativen und Anrainern kämpfe man mit einer Kundgebung am Mittwoch vor der Hypo-Zentrale „für eine lebenswerte Region“, teilte die Partei in einer Aussendung mit.

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