AMS NÖ: Umverteilung nach Budgetkürzung

Am Arbeitsmarkt werden derzeit dringend Fachkräfte gesucht. Ihre Ausbildung ist eine der zentralen Aufgaben des Arbeitsmarktservice NÖ geworden. Das Budget wurde aber gekürzt, deshalb wurden Umschichtungen nötig.

Vor allem in den Techniksparten und regional besonders im Mostviertel werden dringend Facharbeiter gesucht. Mit dem Technik-Center in St. Pölten reagierte das WIFI darauf. In elf verschiedenen Berufen werden in Zusammenarbeit mit dem AMS und interessierten Unternehmen Facharbeiter ausgebildet. „Wir haben allein in Niederösterreich 2.000 Betriebe, mit denen wir in diesen Projekten zusammenarbeiten. Sie nehmen auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WIFI ins Praktikum und im Endeffekt übernehmen sie sie dann auch", so WIFI-Institutsleiter Andreas Hartl.

Einer dieser Unternehmer ist Rudolf Ankerl, der eine Elektro- und Automatisierungstechnik-Firma in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) betreibt: „Wir bieten diese Praktikumsplätze an, das dauert meistens drei Monate. Wir sehen darin ein Potenzial für zukünftige Mitarbeiter und haben inzwischen schon vier Personen von diesem Pool übernommen.“

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Vor allem in den Techniksparten werden Facharbeiter gesucht

Ausbildung als Schlüssel zur Arbeit

Lehrwerkstätten wie jene im WIFI St. Pölten, sowie die BFI-Ausbildungszentren in Wiener Neustadt und Sigmundsherberg (Bezirk Horn) oder die Weinviertler Mechatronik Akademie (WMA) in Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) nehmen eine zentrale Rolle für das AMS ein, das den Facharbeitermangel bekämpfen will. Laut AMS NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich richtet sich das Angebot „primär an Personen, die mit ihrer Ausbildung gar nichts finden oder aber an Personen, die noch gar keine Ausbildung abgeschlossen haben. Beiden Personengruppen wollen wir die Möglichkeit bieten, wirklich eine hochwertige Ausbildung - das kann natürlich auch bis zu drei Jahre dauern - zu absolvieren.“

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Das AMS NÖ will den Facharbeitermangel bekämpfen

23 Millionen Euro weniger

Dafür ist eine Umverteilung nötig, denn das AMS-Budget wurde von der Regierung von 217,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 194,2 Millionen gekürzt, also um 23,3 Millionen. Trotzdem gibt es Bereiche, die mehr Geld bekommen, wie die Ausbildungsgarantie für Jugendliche, die Unterstützung von Jobsuchenden mit gesundheitlichen Problemen und die angesprochene Facharbeiterausbildung. Ungefähr gleich bleibt die Förderung für den Wiedereinstieg von Frauen. Hergovich dazu: „In allen anderen Bereichen mussten wir Reduktionen vornehmen und achteten stark darauf, wie viel Prozent der Teilnehmer 92 Tage nach Maßnahmenende in Arbeit sind. Alle Maßnahmen, die da nicht so erfolgreich wie andere sind, stehen ganz oben auf der Kürzungsliste.“

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Im Technikcenter in St. Pölten werden Facharbeiter ausgebildet

Rückgang der Arbeitslosigkeit flacht ab

Das betrifft vor allem das Kursangebot des AMS, das um 13 Millionen Euro gekürzt wurde, und die Programme für ältere und Langzeitarbeitslose, etwa bei sozialintegrativen Unternehmen wie den SOMA-Märkten. Das Budget-Minus beträgt hier 12 Millionen Euro.

Die unterstützenden Maßnahmen für den Arbeitsmarkt, vor allem die Facharbeiterausbildung und die Jobgarantie für Jugendliche bis 25 Jahre, sollen aber dazu beitragen, dass der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt auch heuer fortgeschrieben wird. AMS-Chef Sven Hergovich rechnet mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit zumindest bis zur Jahreshälfte, insgesamt aber dürfte sich das Minus deutlich abflachen.

Robert Salzer, noe.ORF.at

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