Schnee verursachte Schäden in Millionenhöhe

Dass die massiven Schneefälle im Jänner Spuren hinterlassen haben, zeigen jetzt die Zahlen. Der Winterdienst beziffert die Zusatzkosten mit mehr als acht Millionen Euro. Auch die EVN rechnet mit Schäden im Millionenbereich.

Die Reparaturen in Sachen Stromversorgung werden noch bis zum Frühjahr dauern, heißt es seitens der EVN. „Es gibt noch eine Reihe von Leitungen in waldreichen Gebieten, die wir bisher nur provisorisch repariert haben“, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach. Spätestens nach der Schneeschmelze sollen diese dann „professionell repariert“ werden. Mehr als 10.000 Arbeitsstunden sind bisher angefallen. Der genaue finanzielle Schaden könne noch nicht beziffert werden, er dürfte aber „im niedrigeren einstelligen Millionenbereich“ liegen, sagt Zach.

Deutliche Mehrkosten für Straßendienst

Der niederösterreichische Straßendienst schätzt die Mehrkosten aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse in den vergangenen Wochen auf mehr als acht Millionen Euro. Diese ergeben sich aus einem erhöhten Streusalz- und Streusplittbedarf, einem höheren Treibstoffverbrauch und weiteren zusätzlichen Arbeitsleistungen des Winterdienstes, teilt das Büro von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) mit. Auch die zehn Autobahnmeistereien der Asfinag in Niederösterreich mussten ihre Einsatzstunden und den Streugutverbrauch verdoppeln.

A21 Sperre Lkw

ORF / Koppensteiner

Während der extremen Schneefälle waren auch Bundesheer, Feuerwehr, Polizei und Bergrettung unter schwierigsten Bedingungen im Einsatz. Alleine am Hochkar im Bezirk Scheibbs, das zehn Tage lang als Katastrophengebiet galt, wurden 16.000 Arbeitsstunden geleistet. In den Bezirken Scheibbs und Lilienfeld waren vom 9. bis zum 17. Jänner rund 3.000 Helfer im Einsatz, heißt es aus dem Büro des Landeshauptfrau-Stellvertreters Stephan Pernkopf (ÖVP). Für den Katastropheneinsatz im Mostviertel rechnet man laut Landespressedienst mit Kosten von rund 35.000 Euro.

Bis zu 14.000 Nächtigungen weniger

Auswirkungen hatten die Schneemassen auch auf den Tourismus. Aufgrund erhöhter Lawinengefahr mussten viele Gemeinden ihre Skigebiete schließen, was deutliche Einbußen in den Gästezahlen zur Folge hatte. Genaue Einschätzungen können noch nicht genannt werden, allerdings rechnet die Niederösterreich-Werbung mit einem Verlust von 12.000 bis 14.000 Nächtigungen. Man sei aber sehr optimistisch, dass dieser Ausfall im Verlauf der restlichen Wintersaison ausgeglichen werden könne. Die Semesterwoche sei bereits ausgebucht gewesen.

Schienenersatzverkehr Mariazell: 92.000 Euro

Die Mariazellerbahn bleibt nach mehr als einem Monat zwischen Laubenbachmühle (Bezirk St. Pölten) und Mariazell in der Steiermark aufgrund von Räumarbeiten weiterhin gesperrt. Etwa 30 Bäume waren aufgrund der Schneemassen umgestürzt und hatten die Oberleitungen abgerissen. Rund 50 Mitarbeiter sind seitdem im Schichtbetrieb im Einsatz. Sie leisteten bisher mehr als 3.000 Arbeitsstunden, um die Schäden zu beheben, heißt es von der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG). Der Schienenersatzverkehr kostete sie rund 92.000 Euro. Die Höhe des Schadens an der Strecke könne noch nicht abgeschätzt werden.

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