Ausborgen statt kaufen: Skiverleih boomt

Immer mehr Menschen borgen sich Ski aus, anstatt sie zu kaufen. Das macht sich neben den Skiverleih-Stationen in den Wintersportorten auch in den Sportgeschäften bemerkbar. Bis zu 80 Prozent der Ski werden mittlerweile verliehen.

Lokalaugenschein im Skigebiet Annaberg (Bezirk Lilienfeld). Direkt beim Übungshang befindet sich der Skiverleih der Familie Bauer. Schaut man sich dort zu Mittag um, sieht man großteils leere Regale. Die meisten Skischuhe, Ski und Snowboards sind ausgeliehen. „Wir haben 500 bis 600 Paar Ski. In den Ferien waren wir jeden Tag ausgelastet“, so Juniorchef Kevin Steve Bauer.

Der Skiverleih spürt seit einigen Jahren einen Anstieg bei den Kunden. „Die Skifahrer werden ein bisschen weniger, aber das Ausborgen wird immer mehr. Die meisten Leute gehen nur einmal im Jahr Ski fahren und da borgen sie sich die Ausrüstung lieber aus, anstatt sie zu kaufen“, schildert Bauer. Das bestätigt sich auch beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at. Bei einer Umfrage auf der Piste sagen viele Skifahrerinnen und Skifahrer, dass sich eigene Ski für sie nicht rentieren würden. Vor allem Kinder fahren oft mit geliehenen Ski. „Die Kinder wachsen so schnell und bräuchten jedes Jahr neue Ski. Deswegen ist das Ausborgen vernünftiger“, erklärt ein Familienvater.

80 Prozent Verleih, 20 Prozent Verkauf

Auch die Sportgeschäfte sprechen seit Jahren von einem Anstieg beim Skiverleih. Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt schätzt das derzeitige Verhältnis von Skiverleih zu Skikauf sogar auf „80 zu 20 zugunsten des Skiverleihs“ ein. In der vergangenen Saison gingen 70 Prozent der Ski von „Sport 2000“ in den Verleih. Auch andere Sportgeschäfte verzeichneten in den vergangenen Jahr ein deutliches Plus beim Skiverleih.

Ein Vorteil des Skiverleihs ist laut Kevin Steve Bauer vom Skiverleih in Annaberg auch, dass es sich immer um die neuesten Ski-Modelle handle. „Wir kaufen jedes Jahr neue Ware. Schuhe und Ski sind immer nur eine Saison alt“, sagt er. „Wir haben ein vielseitiges Sortiment und verschiedene Modelle von verschiedenen Marken.“ Dieses Service schätzen immer mehr Wintersportler. „Die Wintersportler können einfach mit Skigewand, Handschuhen und Skibrille zu uns herkommen und den Rest haben wir“, sagt Bauer.

Pia Seiser, noe.ORF.at

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