Bürgerinitiativen gegen Windräder im Wald

Acht Bürgerinitiativen aus dem Waldviertel fordern einen sofortigen Ausbaustopp von Windkraftanlagen in den Wäldern. Sie sehen den Natur- und Vogelschutz gefährdet. Derzeit laufen sieben Genehmigungsverfahren für solche Projekte.

Die Wälder des Waldviertels für Windindustrieprojekte zu öffnen würden mittlerweile immer weniger Bürger befürworten, sagen die acht Bürgerinitiativen, die sich nun zur Interessengemeinschaft (IG) Waldviertel zusammengeschlossen haben. Eine von der deutschen Wildtierstiftung beauftragte Umfrage sei zum Ergebnis gekommen, dass 80 Prozent der Befragten gegen den Ausbau der Windkraft in Wäldern seien. Bei zwei Dritteln der Befragten stehe der Vogelschutz an oberster Stelle.

Windrad Gänse Klimaschutz

DPA/Patrick Pleul

Den Bürgerinitiativen zufolge ist der Vogelschutz für die Bürger von großer Bedeutung

Laut den Windkraftgegnern erkennt die Bevölkerung den Wert der Wälder für den Natur- und Klimaschutz und sieht in den Projekten auch eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort. Im Waldviertel laufen derzeit sieben konkrete Genehmigungsverfahren für Windparks in ökologisch höchst sensiblen Waldgebieten, heißt es in einer Aussendung. Diese seien aus Gründen des Natur- und Artenschutzes problematisch.

„Wir befinden uns zudem in einer Schwachwindregion, weshalb uns die Effizienz fehlt“, sagte IG-Sprecher Jimmy Moser, „die Windräder müssen deshalb bei uns viel höher gebaut werden, um auf den gleichen Ertrag zu kommen wie in windstarken Regionen.“ Man dürfe gespannt sein, ob die Behörden „die auf teils fragwürdigen und grob mangelhaften Gutachten basierenden Projekte“ bewilligen. Die Energiewende sei jedenfalls auch ohne Waldviertler Windparks zu schaffen, so Moser.

IG Windkraft: „Eine der günstigsten Technologien“

Dieser Ansicht widersprach Martin Jaksch-Fliegenschnee, Sprecher der IG Windkraft: „Wir reden hier von einem Gebiet, in dem ein Windrad Strom für etwa 2.000 Haushalte produziert. Das ist zwar ein bisschen weniger als im Weinviertel, aber noch immer eine der günstigsten Technologien der Stromerzeugung.“ Laut der Landesbehörde sind alle Projekte zudem in eigens dafür gewidmeten Zonen geplant, also gesetzlich gedeckt.

Gleichzeitig beziehen sich die Windkraftbefürworter auf eigene Umfragen, die belegen, dass die Zustimmung zur Windkraft in den vergangenen Jahren auch im Waldviertel tendenziell zugenommen habe. „Die österreichische Bevölkerung steht sehr stark hinter dem Windkraftausbau. Anderslautende Aussagen können durch diese Umfragen nicht bestätigt werden“, stellte Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, fest.

Links: