„Die Käsemacher“: Spezialitäten in Handarbeit

Vor fünf Jahren sind „Die Käsemacher“ aus dem Waldviertel in die Insolvenz geschlittert. Das Unternehmen wurde saniert und liefert seine Produkte inzwischen in mehr als 40 Länder der Welt. Dabei setzt man vor allem auf Handarbeit.

Frischkäse, Weichkäse oder auch Gemüse und Früchte, die mit Käse gefüllt sind - dafür sind „Die Käsemacher“ mit Sitz in Vitis (Bezirk Waidhofen an der Thaya) bekannt. Begonnen hat die Geschichte des Familienbetriebes mit der Gründung durch Hermann Ploner im Jahr 1991. „Mein Vater war in den Achtzigerjahren unzufrieden damit, die Kuhmilch nur an die Molkerei zu liefern und nicht weiter zur Veredelung beitragen zu können. Er hat dann einfach einige Schafe gekauft und begonnen, zu Hause Schaffrischkäse zu produzieren“, erzählt Tochter Doris Ploner.

Die Käsemacher Käse Gemüse Früchte Produktion

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Der Familienbetrieb gehörte zu den ersten Unternehmen, die Frischkäse mit Gemüse bzw. Früchten kombinierten

Jedes dritte Produkt geht ins Ausland

Im Zuge eines Insolvenzverfahrens übernahm Doris Ploner 2013 die Geschäftsführung des Familienunternehmens. Die Quote wurde damals beglichen und das Sanierungsverfahren wurde kurze Zeit später eingestellt - mehr dazu in „Käsemacher“ können weitermachen (noe.ORF.at; 2.10.2013). Inzwischen beliefern „Die Käsemacher“ nicht nur den Großhandel und Einzelhandelsketten wie REWE oder Spar, die Produkte werden auch in mehr als 40 Länder der Welt exportiert.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 15.2.2019

„Unsere Hauptexportmärkte sind die Niederlande, die Benelux-Staaten und Frankreich. Wir exportieren aber auch nach Skandinavien und kleine Mengen gehen auch an exotische Ziele wie etwa Costa Rica“, sagt Ploner gegenüber noe.ORF.at. Konkret geht jedes dritte Produkt der „Käsemacher“ ins Ausland.

Die Käsemacher Käse Gemüse Früchte Produktion

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In der Produktion ist bei den „Käsemachern“ vor allem Handarbeit erforderlich

Fünf Millionen Liter Milch pro Jahr

In der Produktion setzt das Waldviertler Unternehmen in erster Linie auf Handarbeit. Fünf Millionen Liter Milch werden jedes Jahr verarbeitet. Die Milch, die von Schaf- und Ziegenbauern aus dem Wald-, Most- und dem Mühlviertel stammt, wird dabei zunächst in große Tanks eingespeist. Danach durchläuft die Milch das sogenannte Schulenburg-Verfahren.

Junge Käsemacher erhalten Tradition

In Wolfpassing bemühen sich zwei junge Käsemacher darum, der alten Tradition der Gemeinde neues Leben einzuhauchen.

„Die Milch wird unmittelbar nach der Pasteurisierung mit einer Säuerungskultur versetzt sowie mit Lab. Das ist ein Enzym, das für Dicklegung der Milch verantwortlich ist. In weiterer Folge entsteht eine Gallerte. Diese wird manuell geschnitten und dann wird der Topfen gepresst, bis er die gewünschte Trockenmasse erreicht hat“, erklärt Stefan Aigner vom Qualitätsmanagement der „Käsemacher“. Erst dann kann der Frischkäse zu diversen Spezialitäten verarbeitet werden. In der Fertigungsstraße wird der Käse zum Beispiel per Hand in Oliven oder Paprika gefüllt.

Mit rund 60 bis 70 verschiedenen Produkten erzielte das Familienunternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 18,7 Millionen Euro. Ziel sei es, die Position am Markt zu verteidigen und mit neuen Produkten und neuen Exportländern den Umsatz weiter zu steigern.

Thomas Puchinger, noe.ORF.at