Rekordbilanz bei Frauen- und Krisentelefon

Beim Frauentelefon und beim Krisentelefon suchten im vergangenen Jahr 22.000 Menschen um Hilfe an - so viele wie nie zuvor, heißt es beim Hilfswerk Niederösterreich. Dort werden beide Telefone betreut.

Die 22.000 gezählten Anrufe beim Frauentelefon und beim Krisentelefon im Jahr 2018 entsprechen einer Steigerung von fünf Prozent. Das sei ein Rekord in der Geschichte des kostenlosen Beratungsangebots, heißt es auf Anfrage von noe.ORF.at beim Hilfswerk Niederösterreich.

Der häufigste Grund, um zum Hörer zu greifen, sind demnach Beziehungsprobleme, gefolgt von psychischen Belastungen. Neuerdings an dritter Stelle stehen Anrufe von Frauen, die Gewalterfahrungen gemacht haben. Speziell in diesen Fällen sei die Möglichkeit der anonymen und kostenlosen Beratung wichtig, betont man beim Hilfswerk Niederösterreich, von dem beide Telefone betreut werden. Dort sieht man den Grund für die vermehrten Anrufen darin, dass vor allem Frauen zunehmend weniger Hemmungen hätten, zum Hörer zu greifen.

Frauen- und Familienberatung

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Bei schweren Problemen werden Hilfesuchende an Beratungsstellen vermittelt

Krisentelefone oft erste Anlaufstelle

Die Dauer der Gespräche variiert von einigen Minuten bis zu eineinhalb Stunden. In vielen Fällen kann den Anrufenden durch die psychologisch, sozialarbeiterisch und psychotherapeutisch geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Telefonen geholfen werden. Bei schwerwiegenderen Problemen vermitteln die Profis an den Telefonen die Hilfesuchenden an weitere Beratungs- und Anlaufstellen - bei Gewalterfahrungen etwa an die Polizei und an Frauenhäuser.

Das Frauentelefon ist wochentags unter der Telefonnummer 0800 800 810 erreichbar und bietet auch Beratungen in russischer, türkischer, serbokroatischer und tschetschenischer Sprache an. Das Krisentelefon ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0800 20 60 16 besetzt.

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