Brand in Wullersdorf: Katze schaltete Herd ein
Die 32-jährige Mutter wurde in der Nacht auf Mittwoch durch ein Knistern wach und entdeckte das Feuer. Als ihr klar war, dass sie das Zimmer nicht verlassen kann, schloss sie die Tür und dichtete sie ab. „Meine Gedanken waren, dass wir so schnell wie möglich aus dem Haus rausmüssen und ich die Kinder retten muss“, erzählte die Mutter am Mittwoch im Gespräch mit ORF-Niederösterreich-Reporter Werner Fetz. „Wir konnten nicht mehr aus dem Schlafzimmer raus. Daher habe ich das Fenster aufgemacht, Leintücher zusammengebunden und versucht, die Kinder runterzulassen.“
Kind rannte auf die Straße und holte Feuerwehr
Am Anfang trauten sich die Kinder aber nicht, sich aus dem Obergeschoß abzuseilen. „Die Feuerwehr hat das Haus aber nicht gleich gefunden, und dann hat der Große gesagt, dass er sich doch traut. Ich habe ihn abseilen lassen und auf die Straße geschickt, dass er der Feuerwehr zeigt, wo sie hin müssen“, schilderte die Mutter. Die Frau und ihr zweites - achtjähriges - Kind wurden dann von den Feuerwehrleuten über eine Leiter vom Fenster aus gerettet - mehr dazu in Zehnjähriger seilt sich bei Brand ab (noe.ORF.at; 20.2.2019). Eine Katze wurde lebend geborgen, zwei Katzen und ein Hund verendeten in den Flammen.
Sechs Feuerwehren waren mit mehr als 60 Einsatzkräften an Ort und Stelle, um das Feuer zu löschen. „Das Kind war sehr wichtig, denn von außen war nicht zu erkennen, dass es im Inneren brannte“, schilderte der Abschnittsfeuerwehrkommandant von Hollabrunn, Markus Zahlbrecht, die Situation. „Durch das Kind war dann klar, wo der richtige Einsatzort und die zu rettenden Personen sind.“
Katze betätigte Touchscreen auf Kochfeld
Am Mittwochnachmittag war die Arbeit der Brandermittler beendet. „Der Brand ging mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit vom Cerankochfeld aus“, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Eine Katze „im Haus dürfte das Kochfeld durch Betätigen des Touchscreens auf der Herdoberfläche aktiviert haben, weshalb es überhitzte und der Brand ausbrach“, so Schwaigerlehner.
Die Mutter spricht von „katastrophalen“ Erinnerungen an die Nacht. „Eine Welt bricht zusammen. Es ist einfach nicht zu glauben“, sagte sie gegenüber noe.ORF.at. Die Gemeinde versucht nun nach Angaben der Familie eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. Familienmitglieder reisten nach dem dramatischen Vorfall am Mittwoch aus der Steiermark und aus Wien an, um Unterstützung zu leisten. „Auch wenn es körperlich allen gutgeht, sind emotional alle am Boden zerstört“, schilderte die Schwester.