Schwechat denkt über Parkpickerl nach

Die Parkplatzsituation in Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha) wird immer schwieriger. Jetzt sucht man am Beispiel anderer Städte, die Kurzparkzonen eingeführt haben, ein maßgeschneidertes Parkmodell für die ansässige Bevölkerung.

Sie werden in Schwechat ironisch „Flughafenflüchtlinge“ genannt: Menschen, die ihr Auto im Gemeindegebiet abstellen und dann mit dem Taxi zum Flughafen weiterfahren, um etwa einen mehrwöchigen Urlaub anzutreten. Solche Autos belegen wochenlang die ohnehin raren Parkplätze, weil sich die Menschen auf diesem Weg die gebührenpflichtigen Parkplätze rund um den Flughafen ersparen wollen, erzählt die Schwechater Bürgermeisterin Karin Baier (SPÖ).

Auch in die Gegenrichtung komme es zu ähnlichen Fällen. Weil Schwechat mit dem „Zone 100“-Ticket der Wiener Verkehrsbetriebe erreichbar ist, würden viele ihr Auto hier abstellen und dann nach Wien weiterfahren, wo es mittlerweile in den meisten Bezirken Parkpickerl gibt. Das Parkpickerl im Zentrum des Wiener Nachbarbezirks Simmering habe die Situation jetzt noch einmal verschärft.

Situation in Schwechat nicht mit Wien vergleichbar

Trotzdem sei die Wiener Parkpickerlösung nicht eins zu eins auf Schwechat umlegbar, sagt Baier: „Die Lebensstruktur in Schwechat ist anders als in Wien. Wir haben auch viele Siedlungen mit Einfamilienhäusern.“ Sie nahm deshalb nicht nur mit den Parkraum-Experten in Wien bereits Kontakt auf, sondern auch beispielsweise mit den Verantwortlichen aus Krems: „Dort gibt es rund um die Fachhochschule ein ähnliches Problem wie bei uns rund um den Flughafen. In Krems hat man dort eine grüne Zone mit einem Tagestarif eingerichtet.“

Ob diese Lösung auch für Schwechat denkbar ist, will Baier noch nicht sagen. Man sehe sich derzeit genau an, welche Erfahrungen andere Städte mit ihren Lösungen gemacht haben. Ihr Ziel sei es, die beste Lösung für Schwechat zu finden.

Mit dem Bezirksvorsteher von Wien-Simmering sei man ebenfalls in engem Kontakt, betont die Bürgermeisterin von Schwechat: „Wir haben eine gemeinsame Grenze, und da sollte man nicht darüber nachdenken, ob das eine Landesgrenze ist, sondern da müssen wir für die ganze Region eine Lösung finden.“ Einen Zeithorizont für die Lösung der Parkplatzsituation nennt Baier auf Nachfrage von noe.ORF.at nicht. Derzeit würden mögliche Lösungsansätze gesammelt, erst dann könne man weitersehen.

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