Ein Nahversorgerzentrum für Rastenfeld

Ein Nahversorger ist für kleinere Gemeinden oft überlebenswichtig. Davon ist man auch in Rastenfeld (Bezirk Krems) überzeugt. Zehn Jahre feilte die Gemeinde am Projekt „Nahversorgerzentrum“, seit Februar ist es Wirklichkeit.

Rastenfeld im Waldviertel zählt 1.554 Hauptwohnsitzerinnen und Hauptwohnsitzer, Tendenz steigend. Dass der Ort seit Jahren stetig wächst, ist unter anderem der umfangreichen Infrastruktur geschuldet: Kindergarten, Volks- und Hauptschule gibt es in der Gemeinde ebenso wie eine Einrichtung des betreuten Wohnens für ältere Menschen.

Einen Nahversorger gab es auch schon immer, doch am alten Standort wurde es irgendwann zu eng. Also beschloss die Gemeinde einen neuen Nahversorger, in Kombination mit anderen Einrichtungen, zu verwirklichen.

Zahnarzt, Polizei, Boutique, Café und 32 Parkplätze

Im Februar 2019 ging das neue Zentrum in Betrieb. Die Vorbereitungen dauerten lang, erzählt Bürgermeister Gerhard Wandl (ÖVP). „Das frühere Geschäft war in einem sehr alten, denkmalgeschützten Haus untergebracht. Es wäre ein Problem gewesen, dieses alte Haus zu modernisieren oder nach heutigen Standards zu erweitern. Nach zehn Jahren Standortsuche und Planung sind wir auf den neuen Standort gekommen. Dort konnten wir das Zentrum umsetzen und ein zeitgemäßes Geschäft anbieten.“

Rastenfeld

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Im neuen Nahversorgungszentrum in Rastenfeld sind gleich mehrere Einrichtungen und Geschäfte unter einem Dach

Das neuen Nahversorgerzentrum befindet sich direkt im Ort, in unmittelbarer Nähe von Gemeindeamt und Kindergarten. Am Standort stehen 32 Parkplätze zur Verfügung. Gleich mehrere Einrichtungen vereinte die Gemeinde unter einem Dach: „Wir wollten einen Treffpunkt für die Bevölkerung schaffen, daher haben wir auch ein Kaffeehaus in das neue Nahversorgerzentrum integriert“, sagt der Bürgermeister. Außerdem wurden am Standort die Polizeiinspektion, eine Modeboutique und eine Zahnarztordination angesiedelt.

Zusätzliche Arbeitsplätze durch das neue Zentrum

Zufrieden zeigt sich auch Maria Pöll, die Geschäftsführerin des „Nah & Frisch“- Marktes und des „Süß & Frisch“-Kaffeehauses im neuen Nahversorgerzentrum in Rastenfeld: „Einen Wirt haben wir in der Ortschaft bereits, ein Kaffeehaus gab es noch nicht. Das kommt bei der Bevölkerung gut an.“ Das Lebensmittelgeschäft „Nah & Frisch“ in Rastenfeld hat stundenweise auch sonntags geöffnet.

Das neue Geschäft ist doppelt so groß wie das alte. Dadurch wurden auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, sagt Maria Pöll. „Im alten Geschäft hatten wir drei Mitarbeiter, mittlerweile sind es zehn. Mit Ausnahme von einem Mitarbeiter kommt das gesamte Personal aus der Gemeinde.“ Die Gemeinde Rastenfeld investierte 2,3 Millionen Euro in das neue Nahversorgerzentrum. Eine Investition, die sich lohnen soll, um die Kaufkraft im Ort zu halten und die Attraktivität der Gemeinde zu steigern.

Doris Henninger, noe.ORF.at

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