Nachwuchsmangel in der Pathologie

In Niederösterreich werden dringend Pathologinnen und Pathologen gesucht. In den Landeskliniken stehen aktuell 15 Ausbildungsplätze zur Verfügung, nur fünf davon können laut Ärztekammer besetzt werden.

Histologische Befunde, die von Pathologen erstellt werden, werden benötigt, um festzustellen, wie gefährlich etwa eine Krebserkrankung ist. Österreichweit gibt es allerdings zu wenige Pathologinnen und Pathologen, warnt die Österreichische Gesellschaft für Pathologie.

Zahl der benötigten Befunde steigt

Der Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer, Christoph Reisner, spricht gegenüber noe.ORF.at von einer „angespannten Situation“. 31 Ärzte und Ärztinnen gibt es derzeit im Fachgebiet der Pathologie in Niederösterreich. Weitere werden laut Reisner dringend benötigt, weil die Zahl der Operationen und somit auch die Zahl der dafür notwendigen Befunde immer mehr steigt.

Als erste Konsequenz des zunehmenden Pathologen-Mangels müssen in Niederösterreich bereits Gewebeproben für histologische Befunde in andere Spitäler oder externe Labors ausgelagert werden, weil in einzelnen Landeskliniken Pathologen fehlen.

Maturanten für Pathologie begeistern

Vor rund zehn Jahren lebten in Österreich rund 250.000 Menschen mit einer Krebsdiagnose. 2016 waren es bereits 350.000 Personen. „Die Diagnosen erfolgen früher. Die Therapien greifen. Die Krebsmortalität sinkt“, sagte Christa Freibauer, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Klinische Pathologie und Molekularpathologie (ÖGPath), Leiterin des entsprechenden Instituts am Krankenhaus Mistelbach in Niederösterreich samt modernstem Next-Generation-Sequencing-System (NGS) zur molekularen Charakterisierung von Krebszellen vergangenene Woche bei einer Pressekonferenz der österreichischen Fachgesellschaft ÖGPath.

Steigende Krebs-Erkrankungsraten durch die demografische Entwicklung, mehr und längeres Überleben der Patienten und die wissenschaftliche Entwicklung würden die Anforderungen an die Pathologie noch weiter steigen. Seit den 1970er-Jahren hätte sich die Zahl der Untersuchungen verdoppelt. Die Pathologen-Gesellschaft will mit Werbemaßnahmen schon bei Maturanten für ihr Fach werben. Hinzu kommt eine „Pathology Future Academy“, welche Fachärzte in Ausbildung unterstützen soll.

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