Vergiftete Vögel: Suche nach Tätern

Nach der Serie von vergifteten Greifvögeln im Bezirk Gänserndorf hat der Wiener Tierschutzverein eine Belohnung von 3.000 Euro für zweckdienliche Hinweise ausgesetzt. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei.

Die Belohnungsprämie zahlt der Wiener Tierschutzverein, wenn der Hinweis an die Polizei zur Ergreifung des Täters oder der Täterin bzw. der Täter führt. Damit hofft man, „den oder die Verantwortlichen endlich zur Rechenschaft ziehen zu können“, sagte Vereinssprecher Oliver Bayer gegenüber noe.ORF.at. Laut Wiener Tierschutzverein wurden seit 2016 in der Region Zistersdorf mehr als 100 Tiere vergiftet.

Wie Vogelschutz-Organisation BirdLife bestätigt, waren darunter 40 geschützte Greifvögel, etwa Seeadler und Rotmilane - mehr dazu in Mehr als 40 Greifvögel vergiftet (noe.ORF.at; 13.3.2019). Die neuesten Fälle wurden in der Vorwoche bekannt. „Das zieht sich jetzt schon seit drei Jahren. Es kann einfach nicht sein, dass da niemand etwas gesehen oder beobachtet hat“, sagte Bayer vom Wiener Tierschutzverein.

Ermittlungen wegen Tierquälerei

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt in dem Fall nun wegen Tierquälerei sowie wegen vorsätzlicher Schädigung des Tierbestandes, bestätigte Staatsanwältin Gudrun Bischof. Für beide Vergehen drohen je zwei Jahre Haft. „Die Tierkadaver werden derzeit veterinärmedizinisch untersucht, um die genaue Todesursache zu klären“, sagte Bischof. Ein entsprechender Bericht liegt der Staatsanwältin zufolge noch nicht vor.

Bei den Vorfällen 2016 war nach Angaben des Wiener Tierschutzvereins das Insektizid Carbofuran im Einsatz. Dieses ist seit 2007 EU-weit verboten. „Den oder die wahren Schuldigen wurden damals nicht gefunden“, sagte Bayer. Mit der Prämie in der Höhe von 3.000 Euro wolle man nun „Menschen dazu bewegen, etwas zu sagen. Es ist höchste Zeit“.

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