Neue Wohnbaustrategie vorgestellt

Das Land Niederösterreich hat am Freitag eine neue Wohnbaustrategie präsentiert. Enthalten sind Maßnahmen für Jungfamilien und ländliche Regionen sowie ein Vorrang für Niederösterreicher im gemeinnützigen Wohnbau.

Mit der „blau-gelben Wohnbaustrategie“ soll Veränderungen in der Gesellschaft, wie zum Beispiel der demografischen Entwicklung, Rechnung getragen werden, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. „Weil wir wissen, dass es besondere Bedürfnisse vor Ort gibt“, befasse sich die erste von drei „Stoßrichtungen“ des neuen Konzepts mit der „gezielten Wohnbauförderung für ländliche Regionen“. Diese sollen „zum Zukunftsraum“ werden, betonte die Landeshauptfrau.

Höhere Wohnbauförderung im ländlichen Raum

Für Personen, die in solchen Regionen leben oder sich dort ansiedeln wollen, soll es künftig bis zu 20 Prozent mehr an Wohnbauförderung geben. Um die Ortskerne zu beleben, wird ein „Bauherrenmodell“ für gewerbliche Bauträger eingeführt. Dieses soll spezielle Zuwendungen für den Fall beinhalten, dass in leerstehenden Gebäuden neuer Wohnraum geschaffen wird. Private Hausbauprojekte im Ortskern werden außerdem mit bis zu 12.000 Euro subventioniert. Gemeinnützige Genossenschaften sollen einen Ortsbonus in Form einer Ankaufsförderung für mehrgeschoßige Wohnbauprojekte erhalten.

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ORF/Rohrhofer

Auch Jungfamilien profitieren vom neuen Konzept

Eine Verdoppelung von 5.000 auf 10.000 Euro bringt die neue Strategie bei der Wohnbauförderung für Jungfamilien im Bereich der Eigenheime. Der Zuschuss für das erste zum Haushalt gehörende versorgungsberechtigte Kind wird von bisher 8.000 auf 10.000 Euro erhöht, für jedes weitere Kind werden 10.000 Euro ausgeschüttet. „Wir wollen damit Jungfamilien unterstützen und wollen, dass sie ihren Wohntraum besser und schneller realisieren können“, betonte Mikl-Leitner.

Mit dem „Vorrang blau-gelb“ sollen Niederösterreicher bevorzugt werden, „wenn sie Eigentum oder Mietwohnungen brauchen“, sagte die Landeshauptfrau. Gewährleistet werden soll dies mit einem Kriterienkatalog. Eingegangen wird dabei auf familiäre, wirtschaftliche und gesellschaftliche Punkte. Die Familiengröße, das Einkommen, die Nähe zu Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte, ein besonderer Bezug zur jeweiligen Region, Engagement in der jeweiligen Ortsgemeinde und die Begründung von Haupt- oder Nebenwohnsitz sollen für die Beurteilung, die durch einen Beirat erfolgt, eine wesentliche Rolle spielen.

Grauflächen sollen stärker begrünt werden

Der für Wohnen zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) zeigte sich überzeugt davon, mit der Wohnbaustrategie „etwas für die Zukunft Niederösterreichs geschaffen zu haben“. Auch der ökologische Aspekt komme bei dem Konzept nicht zu kurz, so sollen etwa „Grauflächen“ rund um geförderte Wohnbauten stärker begrünt werden.

Eichtinger verwies zudem darauf, dass das 2006 ins Leben gerufene „Betreute Wohnen“ künftig unterteilt wird. Ein Bereich entspreche dem bisherigen Modell und firmiere nun als „Begleitendes Wohnen“. Unter dem Titel „Barrierefreies Wohnen“ werde nun ein ähnliches Konzept angeboten, das ohne verpflichtende Betreuung auskomme.

Mit den Adaptierungen im Bereich des Wohnbaus bleibe das Land Niederösterreich „im bisherigen budgetären Kostenrahmen“, strich Eichtinger hervor. Einige Programme der Vergangenheit, die Zuschüsse vorgesehen haben, seien ausgelaufen. „Dadurch ergibt sich ein budgetärer Spielraum“, sagte der Landesrat.

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