Aus Plastikbechern wird Treibstoff

Die OMV stellt aus dem Abfall von Flugzeug-Passagieren der Austrian Airlines (AUA) Treibstoff her. Die Einwegbecher werden in der Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) zu Rohöl weiterverarbeitet.

5,5 Gramm wiegen die Plastikbecher, in denen Passagiere während eines AUA-Fluges Getränke serviert bekommen. Seit Jänner 2019 haben die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der AUA knapp eine Million Stück davon gesammelt. Die Einwegbecher werden gereinigt, zerkleinert und in einer Pilotanlage der OMV zu synthetischem Rohöl weiterverarbeitet.

180 Becher für einen Liter Rohöl

Für die Produktion von einem Liter Rohöl werden etwa 180 Plastikbecher benötigt. Aus dem gewonnenen Rohöl fertigt die OMV laut eigenen Angaben Treibstoff oder andere Grundstoffe für die Kunststoffindustrie. Das Projekt basiert auf einer freiwilligen Initiative von Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern der AUA.

Flugbegleiterinnen an Bord einer AUA-Maschine

Austrian Airlines Group - Huber

Knapp eine Million Plastikbecher haben die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter seit Anfang des Jahres gesammelt

Ziel der AUA sei es, den Bordabfall zu reduzieren. Das gelte auch für Plastikflaschen, Glasflaschen, Dosen und Zeitungen. Das Unternehmen arbeitet laut eigenen Angaben an unterschiedlichen Projekten, um den Flugverkehr effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Plastikbecher werden bei Kurzstreckenflügen auf Flügen von und nach Wien gesammelt, bei Langstreckenflügen aus logistischen Gründen nur auf Flügen nach Wien.

Aus 100 Kilogramm Plastikmüll werden 100 Liter Öl

Vonseiten der OMV heißt es, dass man den Kreislauf schließen wolle. Kunststoffe seien aufgrund ihrer Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Die gemeinsame Initiative sei ein Signal, wie wichtig den Firmen ein schonender Umgang mit den Ressourcen sei.

Die OMV beschäftigt sich laut eigenen Angaben seit 2011 mit der Weiterverarbeitung von Altkunststoffen. Nach Testarbeiten habe man Anfang 2018 die spezielle Pilotanlage zur Weiterverarbeitung von Kunststoffabfällen in Betrieb genommen. Seither könne man aus 100 Kilogramm Plastikmüll 100 Liter synthetisches Rohöl herstellen, so die OMV.