Bezirk Lilienfeld bald ohne Kinderarzt

Im Bezirk Lilienfeld gibt es bald keinen Kinderarzt mehr - weder auf einer Kassenstelle, noch einen Wahlarzt. Der letzte Wahlkinderfacharzt geht nach dem Sommer in Pension, die Kassenstelle ist seit Jänner 2017 unbesetzt.

Die Kassenstelle des Kinderfacharztes im Bezirk Lilienfeld ist auch nach mehr als 30 Ausschreibungen weiterhin unbesetzt. „Das was wir tun können, tun wir“, sagt Masiar Rene Nikzad, Leiter des Ärztereferats bei der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. „Wir haben bereits die erforderliche wöchentliche Mindestordinationszeit halbiert und mit der Ärztekammer vor allem die Honorarsituation der Kinderfachärzte deutlich verbessert, also erhöht. Wir sind am Ball.“

Eltern weichen zu Hausärzten aus

Viele Eltern im Bezirk Lilienfeld weichen mittlerweile mit ihren Kindern zu praktischen Ärzten aus oder nehmen weite Wege auf sich - etwa in das Primärversorgungszentrum nach St. Pölten. Von Hainfeld (Bezirk Lilienfeld) liegt die Landeshauptstadt etwa eine halbe Autostunde entfernt.

Kinderarzt Spritze Kind Arzt

APA/Georg Hochmuth

Der letzte Kinderarzt im Bezirk Lilienfeld geht nach dem Sommer in Pension

Einen Ärztemangel sieht man bei der Gebietskrankenkasse aber nicht, sondern maximal ein Ungleichgewicht bei der Verteilung der Ärzte. „Als Krankenversicherungsträger sind uns im Endeffekt die Hände dadurch gebunden, dass wir keinem freiberuflich tätigen Arzt die Tätigkeit als Kassenarzt verordnen können“, so Nikzad. „Wir können nur ein Angebot schaffen und dieses schrittweise da und dort verbessern. Da sind wir dabei.“

Die Suche nach Kinderfachärztinnen oder -ärzten beschränkt sich nicht nur auf den Bezirk Lilienfeld. In ganz Niederösterreich sind derzeit acht Stellen ausgeschrieben.

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