Hochkar: Dankesfeier für Helfer
Am Samstag herrschte am Hochkar Postkartenwetter. Im Jänner war die Situation so schlimm wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr gewesen, erinnern sich die Einwohnerinnen und Einwohner der betroffenen Gebiete. Das Hochkar etwa wurde damals zum Katastrophengebiet erklärt und musste aufgrund von sechs Metern Neuschnee und akuter Lawinengefahr tagelang gesperrt werden.
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Etwa 2.200 Feuerwehrleute und 230 Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres waren am Hochkar und in Lackenhof am Ötscher tagelang damit beschäftigt gewesen, die Schneemassen in den Griff zu bekommen. Bis zur Erschöpfung schaufelten sie mit den Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Ortschaften Schneemassen von Straßen und Dächern. „Es war teilweise so, dass die Häuser durch den starken Wind bis zur Dachrinne zugeweht waren“, erinnerte sich Berthold Schrefel, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lassing.
„Freiwilligensystem funktioniert im Notfall“
Als Dank wurden die Einsatzkräfte einige Wochen nach ihrem Einsatz zu einem gemeinsamen Skitag geladen, bei dem ihnen für ihre Einsatzbereitschaft gedankt wurde. „Wir haben eine Dichte an Feuerwehren in Niederösterreich, die einzigartig ist in ganz Europa. Hier können wir jederzeit aus allen Bezirken auf vorhandene Kräfte zurückgreifen“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Binnen weniger Stunden waren Einsatzkräfte aus dem ganzen Land im Einsatzgebiet.
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Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte bei ihrem Besuch der Dankesveranstaltung das Freiwilligensystem in Niederösterreich: „Im Jänner wurde hier in einer wirklich schwierigen Situation Hand in Hand gearbeitet. Und wieder einmal hat sich bewiesen, dass wir uns auf unsere Einsatzkräfte verlassen können“, so Mikl-Leitner.
„Die Katastrophe hat uns zusammengeschweißt“
Viele Tage lang arbeiteten Feuerwehr und Bundesheer Seite an Seite, um sowohl den Einheimischen zu helfen, als auch die Betriebe von den Schneemassen zu befreien. „Diese Katastrophe hat uns noch mehr zusammengeschweißt. In der Not hält man noch mehr zusammen und das war großartig“, dankte Göstlings Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern von Feuerwehr und Bundesheer. „Der Einsatz zeigt, dass wir bereit sind, wenn die Bevölkerung uns braucht. Wenn die Behörde dementsprechend handelt, sind wir da“, sagte Martin Jawurek, Niederösterreichs Militärkommandant.
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Tourismus hatte Einbruch zu verbuchen
Während in anderen Jahren der Jänner touristisch gesehen viele Wintergäste bringt, hatten die Touristen in diesem Jänner das Hochkar verlassen. Die Nächtigungszahlen im Hochkargebiet gingen um 23 Prozent zurück. Daraufhin startete das Land eine Marketingoffensive. „Mit der Werbeoffensive haben wir der Gastronomie geholfen. Ich glaube, der heutige Tag zeigt, dass so viele Menschen wie noch nie hier sind und dass das Skigebiet Hochkar gut angenommen wird“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Im Februar stiegen die Nächtigungszahlen am Hockar wieder stark an. Die Tourismusbilanz des vergangenen Winters wird in etwa zwei Wochen gezogen, wenn die Skisaison offiziell zu Ende geht.
Links:
- Bundesheer: 14.000 Stunden im Schnee-Einsatz (noe.ORF.at; 22.1.2019)
- Mehr als 400 Helfer schaufeln am Hochkar (noe.ORF.at; 17.1.2019)
- Schnee: Land verspricht finanzielle Hilfe (noe.ORF.at; 14.1.2019)