Hochkar: Dankesfeier für Helfer

Im Jänner haben mehr als 3.000 Einsatzkräfte geholfen, das Hochkar und Lackenhof am Ötscher von den außergewöhnlichen Schneemassen zu befreien. Am Wochenende wurde ihnen für ihren Einsatz gedankt.

Am Samstag herrschte am Hochkar Postkartenwetter. Im Jänner war die Situation so schlimm wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr gewesen, erinnern sich die Einwohnerinnen und Einwohner der betroffenen Gebiete. Das Hochkar etwa wurde damals zum Katastrophengebiet erklärt und musste aufgrund von sechs Metern Neuschnee und akuter Lawinengefahr tagelang gesperrt werden.

23.03.19 Dankesfeier für Helfer vom Einsatz im Jänner Hochkar

ORF

Tausende Helferinnen und Helfer schaufelten tagelang enorme Neuschneemengen

Etwa 2.200 Feuerwehrleute und 230 Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres waren am Hochkar und in Lackenhof am Ötscher tagelang damit beschäftigt gewesen, die Schneemassen in den Griff zu bekommen. Bis zur Erschöpfung schaufelten sie mit den Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Ortschaften Schneemassen von Straßen und Dächern. „Es war teilweise so, dass die Häuser durch den starken Wind bis zur Dachrinne zugeweht waren“, erinnerte sich Berthold Schrefel, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lassing.

„Freiwilligensystem funktioniert im Notfall“

Als Dank wurden die Einsatzkräfte einige Wochen nach ihrem Einsatz zu einem gemeinsamen Skitag geladen, bei dem ihnen für ihre Einsatzbereitschaft gedankt wurde. „Wir haben eine Dichte an Feuerwehren in Niederösterreich, die einzigartig ist in ganz Europa. Hier können wir jederzeit aus allen Bezirken auf vorhandene Kräfte zurückgreifen“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Binnen weniger Stunden waren Einsatzkräfte aus dem ganzen Land im Einsatzgebiet.

23.03.19 Dankesfeier für Helfer vom Einsatz im Jänner Hochkar

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Etwa zwei Monate nach dem Großeinsatz wurde den freiwilligen Helferinnen und Helfern am Hochkar gedankt

Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte bei ihrem Besuch der Dankesveranstaltung das Freiwilligensystem in Niederösterreich: „Im Jänner wurde hier in einer wirklich schwierigen Situation Hand in Hand gearbeitet. Und wieder einmal hat sich bewiesen, dass wir uns auf unsere Einsatzkräfte verlassen können“, so Mikl-Leitner.

„Die Katastrophe hat uns zusammengeschweißt“

Viele Tage lang arbeiteten Feuerwehr und Bundesheer Seite an Seite, um sowohl den Einheimischen zu helfen, als auch die Betriebe von den Schneemassen zu befreien. „Diese Katastrophe hat uns noch mehr zusammengeschweißt. In der Not hält man noch mehr zusammen und das war großartig“, dankte Göstlings Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern von Feuerwehr und Bundesheer. „Der Einsatz zeigt, dass wir bereit sind, wenn die Bevölkerung uns braucht. Wenn die Behörde dementsprechend handelt, sind wir da“, sagte Martin Jawurek, Niederösterreichs Militärkommandant.

23.03.19 Dankesfeier für Helfer vom Einsatz im Jänner Hochkar

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Nichts erinnerte beim Postkartenwetter dieser Tage an die angespannte Situation im Jänner

Tourismus hatte Einbruch zu verbuchen

Während in anderen Jahren der Jänner touristisch gesehen viele Wintergäste bringt, hatten die Touristen in diesem Jänner das Hochkar verlassen. Die Nächtigungszahlen im Hochkargebiet gingen um 23 Prozent zurück. Daraufhin startete das Land eine Marketingoffensive. „Mit der Werbeoffensive haben wir der Gastronomie geholfen. Ich glaube, der heutige Tag zeigt, dass so viele Menschen wie noch nie hier sind und dass das Skigebiet Hochkar gut angenommen wird“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Im Februar stiegen die Nächtigungszahlen am Hockar wieder stark an. Die Tourismusbilanz des vergangenen Winters wird in etwa zwei Wochen gezogen, wenn die Skisaison offiziell zu Ende geht.

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