Wolkersdorf: Bürgermeisterin erreichte Mehrheit

In Wolkersdorf und in Pillichsdorf (beide Bezirk Mistelbach) sind am Sonntag bei den Gemeinderatswahlen jeweils zwei ÖVP-Listen angetreten. In Wolkersdorf wurde ÖVP-Bürgermeisterin Anna Steindl mit ihrer Liste stärkste Partei.

In der ÖVP-dominierten 7.000-Einwohner-Stadt traten nach parteiinterner Kritik an der Bürgermeisterin zwei ÖVP-Listen an, beide stellten den Bürgermeisteranspruch.

Bürgermeisterpartei erhielt 13 von 29 Mandaten

Das Ergebnis im Detail: Die ÖVP erreichte 41,2 Prozent der Stimmen und 13 von 29 Sitzen, das „Team Wolkersdorf - Die Volkspartei“ 21,6 Prozent und sieben Mandate.

14,1 Prozent und vier Mandate (minus zwei) entfielen auf „MIT:uns“, 9,2 Prozent und drei Sitze (minus eins) auf „WUI“ (Die Grünen), die SPÖ kam auf 7,3 Prozent und zwei statt bisher drei Mandate. Die FPÖ erhielt 2,7 Prozent und flog aus dem Gemeinderat, NEOS bekam 2,5 Prozent.

24.03.19 Politik Gemeinderatswahl Wolkersdorf Pillichsdorf Ergebnis Rathaus

ORF

Beide ÖVP-Listen wollen Bürgermeister stellen

Wahlsiegerin und ÖVP-Bürgermeisterin Anna Steindl zeigte sich trotz der Stimmverluste „froh“ über den Wahlausgang: „Wir werden mit allen Parteien Gespräche führen und uns einen Koalitionspartner suchen. Wir haben ja fast doppelt so viele Stimmen wie der Zweitgereihte und stellen daher den Bürgermeisteranspruch.“

Dominik Litzka, Spitzenkandidat der zweiten ÖVP-Liste „Team Wolkersdorf - Die Volkspartei“ will das Wahlergebnis anders interpretiert sehen: „Wir sehen, dass 59 Prozent der Bevölkerung in Wolkersdorf eine Veränderung herbeiführen wollen. Für diese Veränderung wollen wir auch im zukünftigen Gemeinderat eintreten. Wenn es um den Bürgermeisteranspruch geht, dann sagen wir, dass es einen Führungswechsel braucht. Und für diesen möchte ich zur Verfügung stehen.“

Stefan Streicher, Spitzenkandidat der drittstärksten Partei „MIT:uns“, fand seine Partei mit einer schweren Ausgangslage konfrontiert. „Die ÖVP ist in Niederösterreich grundsätzlich sehr dominierend, gegen uns sind sogar zwei ÖVP-Listen angetreten. Aber wir sind trotzdem froh, an dritter Stelle zu sein. Wir stehen auf jeden Fall allen Parteien für Gespräche zur Verfügung“, so Streicher.

Der Neuwahl in Wolkersdorf im Weinviertel (Bezirk Mistelbach) war eine Debatte um den Veranstaltungssaal vorangegangen. In der Stadt standen am Sonntag acht Listen auf dem Stimmzettel, darunter die ÖVP mit Bürgermeisterin Anna Steindl und das „Team Wolkersdorf - Die Volkspartei“. Weiters treten die Listen „MIT:uns“, „WUI“ (Die Grünen), „Unabhängiges Bürgerforum Friedrich Gepp“ sowie SPÖ, FPÖ und NEOS an. 2015 hatte die ÖVP die absolute Mandatsmehrheit mit 15 von 29 Sitzen erreicht. „MIT:uns“ hatte seitdem sechs Vertreter im Gemeinderat, „WUI“ vier, die SPÖ drei und die FPÖ einen.

Pillichsdorf: Je fünf Mandate für drei Parteien

Auch in Pillichsdorf ging die ÖVP beim Urnengang mit zwei Listen um die insgesamt 19 Sitze ins Rennen. Das Ergebnis der Gemeinderatswahl soll erst am Montag offiziell bekanntgegeben werden, hieß es aus dem Rathaus.

Nach ersten Informationen erreichten die beiden ÖVP-Listen „Volkspartei Pillichsdorf - Das Original“ mit Bürgermeister Franz Treipl und „Wir für Pillichsdorf - die Volkspartei“ sowie die SPÖ jeweils fünf Mandate. Die Unabhängige Initiative (UI) erzielte drei Sitze (minus zwei). „Mit Herz und Mut für Pillichsdorf“ (MHUM) verlor eines der bisher zwei Mandate. Die Freiheitlichen schafften den Einzug in den Gemeinderat nicht.

Mikl-Leitner und Kocevar über die Ergebnisse

„Ich gratuliere im Besonderen den Volksparteien, die in allen Gemeinden zur stärksten Kraft gewählt wurden und denen damit das Vertrauen ausgesprochen wurde. Vor allem freue ich mich über das Ergebnis in Stockerau, wo wir als Volkspartei erstmals an die Spitze gewählt wurden“, so Landeshauptfrau und ÖVP-Landesparteiobfrau Johanna Mikl-Leitner.

„Unserem Team ist es leider nicht gelungen, die WählerInnen ausreichend zu überzeugen bzw. zu mobilisieren“, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar über das Ergebnis in Wolkersdorf. Über Pillichsdorf sagte Koecevar: „Es zeigt sich, dass Engagement und gute Arbeit von den Wählerinnen und Wählern honoriert wird.“

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