Betriebsversammlung beeinträchtigt Flugverkehr

Wegen der Betriebsversammlung bei der Austro Control ist es am Montag zu Verspätungen und Ausfällen auf dem Flughafen Wien-Schwechat gekommen. Die AUA musste vorerst sechs Flüge aus dem Programm nehmen.

Die AUA musste diese Flüge aus dem Programm nehmen, weil die Anflugrate „von 40 auf 16 Anflüge pro Stunde reduziert“ wurde, hieß es in einer Aussendung. Das sei zu wenig, um das gesamte Flugaufkommen in Wien abzuwickeln. „Wir bitten die Verhandlungsparteien, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und den Konflikt nicht auf dem Rücken unserer Kunden auszutragen“, sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech in der Aussendung.

„Nicht mit Sicherheit der Luftfahrt spielen“

Von „beträchtlichen Störungen“ berichtete auch der Flughafen Wien selbst. Die Reduktion der Landerate ab 8.00 Uhr von 48 auf 16 Flugbewegungen habe gravierende negative Folgen für die Pünktlichkeit ankommender Flüge gehabt. „Es ist außerordentlich bedauerlich, dass Passagiere und Mitarbeiter von Airlines und Flughäfen als Geiseln für unverständlichen Aktionismus herhalten müssen. Solche Aktionen gefährden nicht nur die Sicherheit der Luftfahrt, sondern bedeuten massive Erschwernisse für Tausende Passagiere, die ihre Ziele nicht planmäßig erreichen“, hieß es seitens des Airports.

Auch die Flughafen Wien AG appellierte neuerlich und „dringend“ an alle Verantwortlichen, „nicht mit der Zuverlässigkeit und Sicherheit der Luftfahrt zu spielen“. Weit überzogene Forderungen dürften niemals Begründung dafür sein, das kapazitätsmäßig ohnehin angespannte System der Flugsicherung weiter zu destabilisieren. Am Ende einer solchen Aktion gebe es nur Verlierer. An Passagiere erging am Montagvormittag auch seitens AUA der Aufruf, den aktuellen Status ihres Fluges zu überprüfen, ehe sie zum Airport aufbrechen.

KV-Verhandlungen wurden ergebnislos unterbrochen

Die Austro Control ist verantwortlich für einen sicheren und wirtschaftlichen Ablauf des Flugverkehrs im österreichischen Luftraum mit täglich bis zu 4.000 kontrollierten Luftfahrzeugen und mehr als einer Million Flugbewegungen im Jahr.

Die Kollektivvertragsverhandlungen für Fluglotsen sind in der vergangenen Nacht ohne Einigung unterbrochen worden. Bereits am Freitag hatte die Gewerkschaft vida für Montagfrüh Betriebsversammlungen auf dem Flughafen Wien-Schwechat und in der Überflugkontrollstelle in Wien angekündigt.

Austro Control: „Nicht nachvollziehbar“

Die Betriebsversammlungen in Schwechat und bei der Überflugkontrolle seien „nicht nachvollziehbar“, sagte Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka am Montag. Wie schon am Freitag verwies er auf einen „vorläufigen sehr guten Abschluss“ der KV-Verhandlungen, der von Gewerkschaften auch schon unterschrieben worden sei.

Pohanka teilte zudem mit, dass auch bereits Gesprächstermine betreffend Reduktion der Belastung von Fluglotsen festgelegt worden seien. Es gehe um den Verhandlungstisch. Die Betriebsversammlungen hätten „zu spürbaren Auswirkungen für Passagiere geführt“. Dafür gebe es aus Unternehmenssicht kein Verständnis, so der Austro-Control-Sprecher.

Die Versammlungen gingen im Laufe des Vormittags zu Ende. Angaben des Flughafens zufolge waren letztlich am Montag jeweils 100 Abflüge und Ankünfte verspätet. 27 Flüge seien gänzlich gestrichen worden, teilte eine Sprecherin mit. Nach 15.00 Uhr habe sich die Lage wieder normalisiert.

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