Jobbörse: Mehr als 600 Lehrstellen zu vergeben

Bis zu 640 Lehrstellen sollten am Dienstag bei einer AMS-Lehrstellenbörse am Flughafen Wien-Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) besetzt werden. Die Bewerber waren Jugendliche, die bei der Jobsuche Schwierigkeiten hatten.

Die etwa 750 jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen stammen aus Wien und Niederösterreich und befinden sich in einer sogenannten Überbetrieblichen Lehrausbildung. Diese findet in speziellen Lehrgängen und Lehrwerkstätten statt und richtet sich an Jugendliche, die bereits eine Lehre abgebrochen haben oder in der Vergangenheit generell Probleme bei der Stellensuche hatten. Ziel ist es, während des Programms in eine reguläre Lehrausbildung in einem Betrieb zu wechseln.

45 Berufe zur Auswahl

Bei der Lehrstellenbörse des Arbeitsmarktservice (AMS) konnten sich die Jugendlichen am Dienstag um Lehrstellen in 45 verschiedenen Berufsfeldern bewerben - vom Koch über den Installateur bis hin zur technischen Zeichnerin. An der Veranstaltung nahmen 38 Unternehmen aus Wien und zwölf aus Niederösterreich teil. Pro Bewerbungsgespräch hatten die Jugendlichen zehn Minuten Zeit.

Lehrstellenbörse

ORF / Rohrhofer

Die Veranstaltung sollte Jugendliche und Unternehmen mit offenen Lehrstellen zusammenbringen

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) sagte am Rande der Lehrlingsaktion am Flughafen, dass es immer schwieriger werde, eine passende Lehrstelle zu finden. „Das Angebot ist sehr, sehr groß. Wir haben 200 Lehrberufe - hier den richtigen Job zu finden, ist nicht einfach.“ Sie sei aber davon überzeugt, „dass wir das ‚Matching‘ zwischen Unternehmen - was sie brauchen - und den Jugendlichen - was sie gerne machen würden - hier finden werden.“

Risiko Langzeitarbeitslosigkeit

Mit der Lehrstellenbörse soll auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden und Langzeitarbeitslosigkeit verhindert werden. „Wir wissen, dass jemand, der keine gute Ausbildung hat, auf lange Zeit arbeitslos ist“, sagte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). „Ausbildung ist heute wichtiger denn je. Umgekehrt ist es für uns wichtig, weil ein Mangel an Fachkräften besteht.“ Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung seien in ihrem Erwerbsleben im Schnitt zwölf Jahre lang arbeitslos, sagte AMS NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich. „Daher ist es wichtig, junge Menschen zu ermuntern, eine Ausbildung - zum Beispiel eine Lehre - zu machen, sie dabei zu begleiten und zu unterstützen.“

Ähnlich äußerte sich auch der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Für ihn könne es der Start für eine erfolgreiche Karriere sein: „Ich glaube schon, dass viele mit einer guten Lehre und einem guten Fachberuf später den richtigen Weg im Leben finden werden und wir sehen es ja, dass Facharbeiter in der Stadt sehr gefragt sind.“

46 Millionen Euro für Lehrlinge

In Niederösterreich ist die Überbetriebliche Lehrausbildung Teil der sogenannten Lehrlingsoffensive. Im Rahmen dieser Aktion unterstützen das Land, das AMS NÖ und der Europäische Sozialfonds zusätzlich die Programme „Jugendbildungszentren“ und „Auf zum Lehrabschluss“. Laut Angaben des Landes werden dafür 2019 insgesamt 46 Millionen Euro bereitgestellt.

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