Krismer gibt Klimavolksbegehren ab

Die Initiatorin des österreichweiten Klimavolksbegehrens, Helga Krismer, zieht sich zurück. Sie übergibt die Agenden an ein Team rund um die Organisatorin der „FridaysForFuture“-Proteste in Wien, Katharina Rogenhofer.

Wie es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien hieß, arbeite man derzeit an der Formulierung der übergeordneten Ziele für das Volksbegehren. Das Sammeln der Unterstützungserklärungen soll noch im April starten. Krismer, Landessprecherin der Grünen in Niederösterreich, hatte erst im Herbst des vergangenen Jahres den Startschuss zu der Initiative gesetzt - mehr dazu in Volksbegehren statt „persönlicher Erklärung“ (noe.ORF.at; 26.9.2018).

„Immer versprochen, das Projekt abzugeben“

Seither habe man im Zuge einer Crowdfunding-Kampagne 30.000 Euro an Spenden gesammelt, zähle etwa 10.000 Follower in sozialen Netzwerken und könne auf zwei österreichische Klimakonferenzen zurückblicken, wo sich gezeigt hätte, wie viele Menschen „dafür brennen, dass etwas weiter geht in Österreich“, sagte Krismer. Sie habe immer betont, bereit zu sein, die „erste Reihe“ zu verlassen, wenn die Zeit dafür reif sei.

Konkret sagte die Landessprecherin der Grünen: „Das Volksbegehren hat immer vom guten Austausch mit den Menschen gelebt. Mir ist aber bewusst, dass für ein breit getragenes Volksbegehren keine Person an der Spitze stehen kann, die parteipolitisch im Fokus steht. Deshalb habe ich immer versprochen, das Projekt langfristig abzugeben.“

Helga Krismer Rogenhofer Klimavolksbegehren

Verein Klimavolksbegehren

Helga Krismer (l.) übergibt den „Ball“ an Katharina Rogenhofer

Rund um die Aktivitäten der von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg ausgelösten „FridaysForFuture“-Bewegung habe es sich ergeben, dass Rogenhofer und Co das Volksbegehren-Vorhaben sozusagen „gekapert“ hätten, wie Krismer es ausdrückte. Die Politikerin will das junge Team nun weiter im Hintergrund unterstützen.

„Klimakrise kostet Leben und Milliarden“

„Ich trage das sehr gerne weiter“, betonte Rogenhofer. Nicht zuletzt die großen Schülerproteste vom 15. März hätten gezeigt, dass es an der Zeit ist, der breiten Bevölkerung die demokratischen Instrumente in die Hand zu geben, um die Politik dazu zu bewegen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Der breiten Öffentlichkeit sei mittlerweile klar, dass „uns die Klimakrise Leben und Milliarden kostet“ und Dürre, Hitze oder Extremwetterereignisse auch in Österreich schon stark spürbar sind.

Der Text des Volksbegehrens nehme momentan konkrete Formen an. Auf Basis der zahlreichen Ideen, die bisher eingegangen sind, werden nun „klare, präzise übergeordnete Forderungen“ formuliert, erklärte Rogenhofer. Nach der Einreichung wollen die Initiatoren noch im April damit beginnen, Unterschriften zu sammeln.

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