Border Collie „Cupper“ jagt Borkenkäfer

Im Kampf gegen Borkenkäfer bekommt ein Förster in Geras (Bezirk Horn) Unterstützung von seinem Hund. Der neunjährige Border Collie „Cupper“ hat eine so feine Nase, dass er damit einzelne Borkenkäfer erschnuppern kann.

Etwa vier Millionen Festmeter Holz wurden im Vorjahr österreichweit von Borkenkäfern befallen. Besonders stark betroffen war das Waldviertel, wo hunderte Hektar Wald geschlägert werden mussten. Um die Ausbreitung des Borkenkäfers in noch gesunden Waldstücken zu verhindern, setzt der Förster Wolfgang Riener nun seinen Hund ein: „‚Cupper‘ ist ein erfahrener Spürhund. Er kann Borkenkäfer aus 100 Metern Distanz aufspüren. Als Förster müsste ich jeden Baum einzeln kontrollieren. Da ist der Hund natürlich viel schneller.“

Hunde jagen Borkenkäfer

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„Cuppers“ feine Nase wittert Borkenkäfer

150.000 Borkenkäfernachkommen pro Jahr möglich

Besonders wichtig sei es, sogenannte Pionierkäfer zu finden. Das sind die ersten Käfer, die sich in noch gesunden Wäldern einnisten. "Ein Borkenkäferpaar kann rechnerisch bis zu 150.000 Nachkommen jährlich bekommen“, sagt Riener, „das heißt, dass aus einem übersehenen Käferbaum im Lauf des Sommers tausend befallene Bäume werden können.“

In den vergangenen Jahren spürte „Cupper“ bereits erfolgreich den aus Asien eingeschleppten Laubholzbockkäfer auf. Seit einem Jahr „jagt“ er Borkenkäfer. Um sie aufspüren zu können, lernte Cupper den typischen Borkenkäfergeruch mithilfe von lebenden und toten Borkenkäfern, Borkenkäferbohrmehl und Pheromonen kennen. Beim Training wurde eine Geruchsprobe an einem Baum versteckt, die der Hund aufspüren musste. Das Finden der Probe wurde mit einem Leckerli belohnt. Nach wenigen Wochen Training konnte „Cupper“ bereits im Wald auf Borkenkäferjagd gehen.

Hunde werden spielerisch trainiert
Dank der feinen Spürnase ist der Duft der Borkenkäfer schnell gefunden. Als Belohnung gibt’s natürlich ein Leckerli.

Hunde sollen nun österreichweit ausgebildet werden

Weil „Cupper“ so erfolgreich ist, sollen Borkenkäferspürhunde nun österreichweit ausgebildet werden. Dafür arbeiten die Arbeitsgemeinschaft „BoDogs“ mit dem Bundesforschungszentrum für Wald zusammen. Der Biologe und Hundetrainer Leopold Slotta-Bachmayr erklärt, dass prinzipiell jeder Hund ein Borkenkäferspürhund werden kann: „Wichtig ist, dass sich der Hund frei und sicher im Wald bewegen kann“.

Ideal wären jagdlich geführte Hunde, die nicht ausgelastet sind. „Für sie ist das Aufspüren ein Spiel und eine willkommene Abwechslung“, weiß Slotta-Bachmayr. Neben der Ausbildung von solchen Hunden will „BoDogs“ in Zukunft auch ein „Borkenkäfer-Suchservice“ anbieten. Dabei können ein Hundetrainer samt Borkenkäferspürhund stundenweise gemietet werden, um in vermeintlich gesunden Wäldern Borkenkäfer zu jagen.

Fabian Fessler, noe.ORF.at

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