Holzkraftwerk in Gmünd nimmt kein Holz mehr

Das neue Biomassegesetz zeigt nun seine ersten Auswirkungen. Das Holzkraftwerk der BIOMA Energie AG in Gmünd stellt mit Ende April die Übernahme von Holz ein, da die Vergütung für den Strom des Kraftwerks ausläuft.

Nach dem problematischen Vorjahr, bei dem unzählige Bäume durch den Befall von Borkenkäfern geschlägert werden mussten, war das Holzkraftwerk in Gmünd bisher ein großer Abnehmer für das Schädlingsholz. Jährlich wurden 85.000 Festmeter Holz übernommen, der größte Teil davon war Schadholz. Damit ist mit 30. April Schluss, die Holzübernahme wird eingestellt. Das bedeutet, dass die Lieferanten für das Borkenkäferholz neue Abnehmer suchen müssen.

Herbert Mandl, Vorstand der BIOMA Energie AG, erklärte in einer Aussendung: „Die Vergütung für unseren Ökostrom läuft mit Ende Juni aus. Danach wird das Werk nur noch als Heizwerk betrieben. Dafür brauchen wir deutlich weniger Brennstoff.“

Auch mit dem neuen Biomasse-Grundsatzgesetz, das Ende April im Nationalrat beschlossen werden soll, gäbe es keine Aussichten auf einen Nachfolgetarif, so Mandl. Das Holzkraftwerk in Gmünd könne aus technischen Gründen nicht den geforderten Brennstoffnutzungsgrad erfüllen.

Produktion von Ökostrom wird eingestellt

Kraftwerke wie jenes in Gmünd, das sowohl Fernwärme als auch Ökostrom erzeugt, könnten häufig den geforderten Brennstoffnutzungsgrad von 60 Prozent nicht erbringen, erklärte Mandl gegenüber noe.ORF.at. Wenn es draußen bitter kalt sei, sei die Abnahme von Fernwärme groß genug, um diesen Nutzungsgrad zu erbringen. Sobald es wärmer wird, gehe die Abnahme zurück. In dem Kraftwerk in Gmünd werde dann eben mehr Ökostrom statt Fernwärme erzeugt. Jedoch reiche das nicht aus, um die Auflagen des neuen Gesetzes zu erfüllen. Nur Kraftwerke, die beispielsweise an der Trocknungsanlage großer Sägewerke hängen, könnten das ganze Jahr über die notwendige Abnahme und damit den Brennstoffnutzungsgrad garantieren, so Mandl.

Das BIOMA-Werk in Gmünd wird deshalb die Produktion von Ökostrom zur Gänze einstellen, so Mandl. „Am 29. Juni stellen wir in Gmünd die Turbine ab. Dann ist es vorbei mit der Ökostromproduktion. Trotzdem haben wir Wärmelieferverpflichtungen. Die Fernwärmeversorgung bleibt auch aufrecht, im Sommer aber mit Heizöl und nicht ökologisch und CO2-neutral mit Holz.“ Wegen der neuen Voraussetzungen habe man auch die Preise für Fernwärme erhöhen müssen, sagte Mandl, neun Mitarbeiter müssen voraussichtlich um ihre Jobs bangen.

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