Der „Daniel Düsentrieb“ des Mostviertels

Michael Veigl aus Strengberg (Bezirk Amstetten) ist von Beruf Erfinder. Zu seinen Erfindungen zählen etwa eine Kindersicherung für Fenster, die ohne Bohren montiert werden kann, sowie eine Schutzhülle für Kreditkarten.

In einer umgebauten Garage in Strengberg hat Michael Veigl seine Werkstatt eingerichtet. Dort tüftelt er an seinen Erfindungen, die ihm oft im Alltag einfallen. Etwa, weil seine Frau schwanger ist, und er die Fenster sicherer machen möchte, ohne die neuen Fensterstöcke anzubohren. Dann geht es ans Werk. Sein Vorteil sei, dass er das Produkt oft schon fertig im Kopf habe, bevor er sich an die tatsächliche Umsetzung macht, sagt Veigl.

Erfinder Michael Veigl Strengberg

ORF

Michael Veigl in seiner Werkstatt

Rund 1.000 Fenster mussten hinsichtlich der Position von Griffen und Rahmenstärke vermessen werden, damit die Kindersicherung auch tatsächlich bei den meisten Fenstern passt. Die ersten Versuche setzte er mit Gummiringen um. Bis eine Produktionswerkstatt für die Serienproduktion gefunden war und dazu der richtige Kunststoff, der witterungsbeständig und stark ist, brauchte es viel Zeit, Geduld und auch Geld. Die Kindersicherung ist nicht nur für zuhause geeignet, betont Veigl. Sie kann einfach abmontiert und somit auch in den Urlaub oder zu Freunden mitgenommen werden, falls die Kinder dort übernachten.

Weltpatent für Kreditkartenschutz

Fast zeitgleich zur Erfindung der Kindersicherung ruinierte Veigl seine Bankomatkarte. So kam er auf die Idee, eine Schutzhülle für Karten und Pässe zu entwickeln, die nicht nur vor Hitze oder dem Zerkratzen schützt, sondern auch davor, dass die Daten von Kriminellen ausgelesen und missbraucht werden. Dass seine Kartenhülle darüber hinaus auch Magnetfelder abschwächt und so die empfindlichen Magnetstreifen schützt, darauf habe er das weltweite Patent, erzählt Veigl stolz.

Erfinder Michael Veigl Strengberg

ORF

Zu Veigls Erfindungen zählt u.a. eine Schutzhülle für Kreditkarten

Auch das Design, dass 99 Prozent der Karte abdeckt (um das Auslesen zu verhindern) und trotzdem erlaubt, die Karte einfach zu entnehmen, sei patentiert. Auch hier hatte er etwa ein Jahr lang daran getüftelt, eine Legierung zu finden, die all diesen Ansprüchen genügt, und dem schwierigen Zertifizierungsprozess standhält.

Akkutasche als neueste Entwicklung

Sein neuestes Produkt, das gerade im Patentverfahren steckt, ist eine Tasche, in die Akkus beim Aufladen gesteckt werden können. Sollte der Akku überhitzen, schäumt das Material auf und verhindert so einerseits den Brand, andererseits aber auch, dass giftige Dämpfe freigesetzt werden.

Die Tasche sei nicht nur zu Hause wertvoll, sagt Veigl, sondern auch in Flugzeugen, wo Akkubrände in einem Kübel mit Quarzsand gelöscht werden. Das Freisetzen giftiger Dämpfe könne damit nämlich im Gegensatz zu seiner Tasche nicht verhindert werden, sagt er.

Ursula Köhler, noe.ORF.at

Links: