Suppé: Ein Sommerfrischler feiert Geburtstag

Der Komponist Franz von Suppé ist einer der bekanntesten Garser Sommerfrischler des 19. Jahrhunderts. Der Erfinder der Wiener Operette hat stets den Sommer im Luftkurort verbracht. Am Donnerstag jährt sich sein 200. Geburtstag.

Die knapp 3.500-Einwohner-Gemeinde Gars am Kamp (Bezirk Horn) im Waldviertel erinnert noch heute, 200 Jahre nach dessen Geburt, an den bedeutenden Komponisten Franz von Suppé (geboren am 18. April 1819 in Spalato/Split, Dalmatien, gestorben am 21. Mai 1895 in Wien). Im Zeitbrücke-Museum wurde in Gedenken an den Komponisten ein eigener Gedenkraum eingerichtet. Zahlreiche Briefe, Schriften, Fotos, Noten und Möbel aus der einstigen Sommerresidenz geben Einblicke in Suppés bewegtes Leben.

Mittlerweile ist die Gedenkstätte die einzige öffentliche Dauerausstellung zu Franz von Suppé in Europa. Anlässlich des 200. Geburtstags zeigt das Museum ab 7. Juni eine Sonderausstellung über den Komponisten und Sommerfrischler.

Suppé war auf der Suche nach Ruhe

„Über Wiener Freunde aus dem Musikleben erfuhr er 1870 von Gars am Kamp. Es war damals eine kleine Gemeinde, die wirklich vom übrigen Verkehr abgeschnitten war. Aber Gars hat und hatte wirklich eine wunderschöne topografische Lage. Und das war es auch, dieses Suchen der Ruhe und weg vom Wiener Trubel im Sommer“, sagt Museumleiter Anton Ehrenberger gegenüber noe.ORF.at.

In Gars am Kamp lässt aber nicht nur das Museum in die Welt von Suppé eintauchen. Auch im Ort selbst ist der Operettenkomponist nach wie vor präsent: So gibt es etwa die Suppé-Promenade und einen Gedenkstein im Park. Im Villenviertel von Gars machen gleich mehrere historische Gebäude die Geschichte erlebbar.

Im sogenannten Boccaccio-Haus soll Suppé zunächst als Gast residiert haben und für eines seiner berühmtesten Werke, „Boccaccio“, angeregt worden sein. „Ob er es hier komplett fertigkomponiert hat, das sei dahingestellt. Aber die Inspirationen dafür hat er bestimmt hier empfangen“, so Ehrenberger. Seit jeher gehört diese Operette zum Standardrepertoire auf deutschsprachigen Bühnen.

Viele Künstler aus Wien kamen zu Besuch nach Gars

Neben „Boccaccio“ soll Suppé im Waldviertel ebenfalls für seine etwa 200 weiteren Bühnenwerke Inspiration gefunden haben. Schließlich kaufte er zwei alte Bauernhäuser und baute sie zu einem Landhaus um. Damit erlangte auch Gars am Kamp große Aufmerksamkeit. „Nach seiner Ankunft kamen viele Gäste aus Wien nach Gars und waren bei ihm zu Besuch. Er war im gesellschaftlichen Leben sehr aktiv und hat viele Bälle veranstaltet“, sagt Ehrenberger. „Durch die Besuche der Künstler war Gars immer in den Wiener Zeitungen“, erzählt der Museumsleiter.

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