280 neue Schutzzonen im Wienerwald

Im niederösterreichischen Teil des Biosphärenparks Wienerwald werden weitere Schutzgebiete errichtet, die nicht verbaut werden dürfen. Konkret entstehen 280 neue Pflegezonen mit einer Fläche von etwa 3.500 Hektar.

Derzeit gibt es im niederösterreichischen Teil des Biosphärenparks Wienerwald 27 Kernzonen mit 5.113 Hektar und 460 Pflegezonen mit 25.600 Hektar. Kernzone bedeutet, dass „diese Gebiete dem langfristigen Schutz von Flora und Fauna“ dienen, so der für Umweltangelegenheiten zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). "Die Natur hat dort absoluten Vorrang. Baulandwidmungen sind verboten.“

Pflegezonen dürfen bewirtschaftet werden

Anders als in den Kernzonen seien in den Pflegezonen hingegen Landwirtschaft und andere schonende Grünland-Nutzungen möglich. Sie dienen der Natur, der Landwirtschaft und der Erholung, heißt es. Bauland darf aber nur in absoluten Ausnahmen neu gewidmet werden, etwa zur Schließung von Baulücken und nur innerhalb der strengen Siedlungsgrenzen.

Schutz für Wienerwald

Lammerhuber

Der Wienerwald hat künftig mehr Schutzzonen

Nun wird die Kern- und Pflegezonen-Verordnung novelliert und die Zahl um 280 neue Pflegezonen mit 3.500 Hektar erweitert. Nach der Novelle wird der Biosphärenpark Wienerwald also 740 Pflegezonen mit einer Fläche von etwa 29.000 Hektar aufweisen. „Damit sind dann 31 Prozent der Flächen der 51 betroffenen Gemeinden streng geschützt“, so Pernkopf.

Schutz des Wienerwaldes hat lange Tradition

Thomas Knoll, Präsident der Gesellschaft für Landschaftsarchitektur, erinnerte an die lange Tradition zum Schutz des Wienerwaldes. 1872 gab es die Rettungskampagne des Heimat-und Naturschützers Josef Schöffel, 1987 wurde die Wienerwald-Deklaration unterzeichnet, 2002 wurde schließlich der Biosphärenpark gegründet. Dadurch sei es bereits in der Vergangenheit gelungen, den Wienerwald zu schützen und eine Verbauung zu verhindern. 2018 habe man nun mit dem Projekt „Grüner Ring“ ein weiteres wichtiges Projekt beschlossen, sagte Knoll.

Im Mittelpunkt des Regionalplanungsprojektes steht die Erhaltung der Acker- und Grünräume in Abstimmung mit der Siedlungsentwicklung. Das mehrjährige Projekt umfasst einige Etappen. Im April startete die erste Leitplanung im südöstlichen Weinviertel, wo 34 Gemeinden im Bezirk Gänserndorf gemeinsam mit dem Land Entwicklungsstrategien erarbeiten werden. Vor dem Sommer startet nun die Leitplanung im Bezirk Schwechat, wo 14 Gemeinden ihre Region analysieren und entwickeln sollen.

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