Erdäpfelbauern fürchten um Existenz

Die Erdäpfelbauern sehen durch die strengeren Vorgaben beim Einsatz von Spritzmitteln und dem Klimawandel ihre Existenz bedroht. Mit einer Kundgebung in Wien wurde am Donnerstag auf das Problem aufmerksam gemacht.

Die Landwirte aus Niederösterreich machten am Donnerstag mit einer Kundgebung am Wiener Heldenplatz mobil und fuhren mit Traktoren und Anhängern, die mit Kartoffeln beladen sind, vor. Diese seien „die letzten ihrer Art“, wie die Landwirte betonen. Seit Wochen stöhnen sie unter der Trockenheit, die die Ausbreitung des Drahtwurmes noch weiter befördert.

Der Schädling würde die Erdäpfel unansehnlich machen und sich negativ auf den Geschmack auswirken. Die Folge ist laut Franz Wanzenböck, Obmann der Interessensgemeinschaft Erdäpfelbau (IGE): „Der österreichische Markt kann erstmals nicht durchgehend mit heimischen Erdäpfeln versorgt werden“ - mehr dazu in Erdäpfel-Bestände reichen nur bis April (noe.ORF.at; 12.3.2019).

Versorgung des Marktes heuer nicht möglich

Üblicherweise reicht die heimische Erdäpfelernte aus, um den österreichischen Bedarf für das gesamte Jahr zu decken. In diesem Jahr kann man die Versorgung erstmals nicht sicherstellen. Darauf will man die Bevölkerung aufmerksam machen, sagt Anita Kamptner, Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Erdäpfelbau.

Erdäpfelbauern demonstrieren am Heldenplatz

NÖ Bauernbund/Erich Marschik

Erdäpfelbauern aus Niederösterreich bei der Kundgebung am Heldenplatz

In den Supermarktregalen findet man schon jetzt vermehrt Erdäpfel aus dem Ausland, etwa aus Ägypten und Israel. Dort sind aber einige Pflanzenschutzmittel erlaubt, die in Österreich verboten sind. Das sei nicht fair, sagt Kamptner. Die Erdäpfelbauern fordern daher am Donnerstag entweder einheitliche Einschränkungen für alle oder gleiche Zulassungen. Jene Pflanzenschutzmittel, die zuletzt per Notzulassung auch in Österreich erlaubt wurden, seien nicht ausreichend, so Kamptner.