Dürre: Landwirtschaft sucht neue Wege

Die Trockenheit hat heuer bereits zu Schäden auf den Äckern geführt. Da auch die Vorjahre zu trocken waren, müsse man neue Wege gehen, hieß es am Montag bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer in St. Pölten.

Im Vorjahr regnete es um sieben Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt. Auch heuer fehlt der Niederschlag. Das spüren die heimischen Bauern. Der Landwirt Anton Hieger aus St. Georgen am Steinfelde (Bezirk St. Pölten) spricht beim Weizen von einem Ernteausfall von 50 Prozent. Der Regen, der am Montag fiel, war lang ersehnt und von Seiten der Landwirtschaft bejubelt.

Vollversammlung Landwirtschaftskammer Trockenheit

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Der Regen am Montag war bereits dringend notwendig

Einige Schäden, die durch die Trockenheit entstanden, kann aber auch der kommende Regen nicht mehr wettmachen. „Der Bestand ist sehr dünn. Er sollte viel üppiger sein. Die Seitentriebe, die das Getreide eigentlich ausbildet, sind bereits abgestorben, daran kann der Regen auch nichts mehr ändern“, so Hieger. Der Regen könne aber noch dazu führen, dass sich die vorhandenen Pflanzen ausreichend entwickeln.

Bewässerung als Zukunftsthema

Bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich in St. Pölten wurde am Montag betont, dass die Trockenheit kein kurzzeitiges Phänomen sei. „Die letzten Wochen und vor allem auch die letzten zwei Jahre waren durchschnittlich zu trocken für die Landwirtschaft“, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager. „Das heißt, es gibt kaum Wasserreserven. Da müssen wir uns in Zukunft überlegen, wie wir damit umgehen.“

Vollversammlung Landwirtschaftskammer Trockenheit

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Die Pflanzen sind ausgetrocknet

Die Landwirtschaft müsse sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen, sagte Schmuckenschlager. „Die Temperatur steigt. Die Blütezeiten beginnen immer früher. Die Vegetationsperiode ist länger“, so der Landwirtschaftskammerpräsident. „Daher müssen wir auch intensiver in die Bewässerung hineingehen. Dafür brauchen wir Infrastruktur, die wir möglichst großräumig in Anspruch nehmen müssen. Wir haben in Planung, Bewässerung aus der Donau in Richtung Weinviertel zu entwickeln.“

Das sei ein Projekt von mehreren Millionen Euro, die aber „langfristig notwendig sind, wenn wir die Ernährungssouveränität und die Produktionssicherheit in Niederösterreich halten möchten“, so Schmuckenschlager. In der Landwirtschaft sucht man also neue Wege, um unter den neuen Gegebenheiten wirtschaften zu können.

Pia Seiser, noe.ORF.at

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