Rotes Kreuz hilft jungen pflegenden Angehörigen

8.500 Kinder und Jugendliche in Niederösterreich pflegen ihre Familienangehörigen. Das heißt: Sie haben keine Zeit mehr, Kind zu sein. Um sie zu entlasten, hat das Rote Kreuz Krems das Pilotprojekt „Young Carers“ gestartet.

Wenn Kinder und Jugendliche einen Elternteil oder Großeltern pflegen, dann tun sie das neben der Schule oder der Lehre, unbemerkt und unauffällig. Sie kümmern sich um den Haushalt und erledigen den Einkauf. Einfach gesagt: Sie übernehmen die Verantwortung der Eltern. Deshalb werden sie auch als „Young Carers“ bezeichnet.

Young carers des Roten Kreuzes in Krems

Martin Kalchhauser

Von Christopher Ptacek, Gudrun Kalchhauser, Monika Sommerer und Andrea Richter (v.l.) ging die Initiative für das „Young Carers“-Projekt in Krems aus

In Österreich pflegen laut Schätzungen des Sozialministeriums etwa 42.700 Kinder und Jugendliche ihre Familienangehörigen, ein Fünftel davon in Niederösterreich. Um sie zu unterstützen und auch zu entlasten, starteten vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuz Krems das Pilotprojekt „Young Carers“.

„Young Carers“

Telefon: 0664/88 66 3431
E-Mail: young-carers.ks@n.roteskreuz.at

„Sie haben keine Zeit, Kind zu sein“

„Die Minderjährigen ziehen sich immer weiter zurück. Sie haben keine Zeit mehr für die Schule, keine Zeit mehr, Kind zu sein. Die Folgen sind neben einer hohen psychischen Belastung auch oftmals gesundheitliche Schäden und fehlende Ausbildung“, erklärt Gudrun Kalchhauser vom Roten Kreuz Krems.

Um den „Young Carers“ eine Anlaufstelle zu bieten, wurden eigens eine Telefonnummer sowie eine E-Mailadresse eingerichtet, rund um die Uhr ist jemand erreichbar. Außerdem finden jeden zweiten Freitag im Monat Treffen in der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Krems statt, bei dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Jugendlichen persönlich zur Seite stehen.

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