Gmünd: 50 Mio. Euro für High-Tech-Produktion

Ab Oktober 2020 werden im Waldviertel hochreine Glaskörper produziert, die im Ausland zu Glasfasern weiterverarbeitet werden. Am Donnerstag war in Gmünd der Spatenstich für die neue Produktionsstätte.

Seit mehr als 25 Jahren ist die Unternehmensgruppe NBG international im Glasfaserbereich tätig. Nun investiert die NBG Fiber GmbH, eine Tochterfirma der NBG Holding GmbH, 50 Millionen Euro, um Glasfaserrohlinge herzustellen. Laut den „Niederösterreichischen Nachrichten“ handelt es sich dabei um eine der größten privaten Einzelinvestitionen, die es jemals im Waldviertel gegeben hat.

Neue NBG Produktionshalle

NBG Fiber GmbH

So soll in knapp eineinhalb Jahren die neue Produktionsstätte von NBG Fiber in Gmünd aussehen

Bei diesen Glasfaser-Preforms handelt es sich um hochreine Glaskörper mit speziellen optischen Eigenschaften. Sie dienen als Ausgangsform für Lichtwellenleiter (sogenannte Glasfaser). Diese Glaskörper sind 80 Kilogramm schwer und werden unter enormer Hitze und unterschiedlichen Gasen zu einem zwei Meter langen Glaskolben geformt. Insgesamt können dann in weiterer Folge aus einem einzigen Glaskörper 2.500 Kilometer Glasfaser gezogen werden. Die Herstellung der Glasfaser findet jedoch nicht bei NBG in Gmünd, sondern bei ausländischen Unternehmen statt. Die Preforms werden exportiert, wie etwa nach Indien, Nordafrika oder nach Amerika.

Preforms sind Mangelware in Europa

Laut Andre Schönauer, dem Geschäftsführer von NBG Fiber, seien diese Glaskolben Mangelware in Europa. „Wir können mit unserem Know-how im Glasfaserbereich und auch mit der Zusammenarbeit verschiedener Partner nicht nur eine Bedarfslücke schließen, sondern auch ein Produkt auf europäischem Qualitätsstandard liefern“, betonte Schönauer gegenüber noe.ORF.at.

Neue Produktionshalle der NBG in Gmünd

NBG Fiber GmbH

Das sind die Männer hinter NBG Fiber: Eigentümer Karl Bauer und Geschäftsführer Andre Schönauer (v.r.)

Das neue Produktionsgebäude entsteht auf dem Firmenareal der NBG-Gruppe in der Zweiländerstraße im grenzüberschreitenden Access Industrial Park Gmünd - Ceské Velenice. Die offiziellen Bauarbeiten beginnen am Montag. Bis Oktober nächsten Jahres sollen sowohl die Produktionshalle als auch die Außenanlage fertigstellt werden. Mit dem Ausbau soll es dann möglich sein, bis zu 3,7 Millionen Kilometer der Preformen pro Jahr zu produzieren, möglich wären sogar bis zu 5,2 Millionen Kilometer. Insgesamt werden 35 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Links: