Weltrekordversuch auf Windrad

Ein ungewöhnlicher Weltrekordversuch geht am Sonntag in Lichtenegg (Bezirk Wiener Neustadt) in Szene. Der Weinviertler Rainer Predl will als erster Athlet überhaupt einen Marathon auf einem Windrad laufen.

Er spulte 852 Kilometer auf einem Laufband ab, er lief zehn Kilometer in einem Kreisverkehr und er fuhr zwölf Stunden mit einem Rennrad in der Gondel des Wiener Riesenrades – nun startet Rainer Predl den nächsten verrückten Weltrekordversuch. Der 29-Jährige aus Lassee (Bezirk Gänserndorf) will eine volle Marathon-Distanz (42,195 Kilometer) auf einem Windrad absolvieren.

Windrad Weltrekordversuch Predl Lichtenegg

Lukas Pawek

Predl bereitet sich bereits intensiv auf den Weltrekordversuch vor

3.125 Runden in 60 Metern Höhe

Das Windrad in Lichtenegg ist eines von nur acht in ganz Europa, das eine verglaste Aussichtsplattform besitzt. Diese Plattform hat Rainer Predl inspiriert. „Ich bin ja mittlerweile für solche verrückten Ideen bekannt“, lacht Predl im Gespräch mit noe.orf.at. „Als ich einmal an diesem Windrad in Lichtenegg vorbeigefahren bin, habe ich mir gedacht, es wäre doch super, dort oben einen Marathon zu laufen.“

Da eine Runde auf der Aussichtsplattform gerade einmal 13,5 Meter ausmacht, muss Predl nicht weniger als 3.125 Runden drehen, um auf die volle Marathon-Distanz zu kommen. „Ich werde jeden Kilometer – also alle 74 Runden – die Richtung wechseln, alleine schon der Knie wegen, weil man beim Laufen ständig einen Drall nach innen hat und man immer nur einseitig belastet. Die Gefahr eines Drehwurms ist groß.“

„Wie um einen Küchentisch im Flugzeug zu laufen“

Auf einem Windrad zu laufen, sei nicht so ruhig, wie man es sich vorstelle, meint Predl. „Es ist, wie um einen Küchentisch in einem Flugzeug zu laufen, das sich in Turbulenzen befindet. Ich muss ständig aufpassen, dass ich nicht stolpere oder umfalle. Das ist sicher die größte Herausforderung. Ich bin aber sicher, dass ich die volle Distanz schaffe – hoffentlich in unter vier Stunden.“

Da die kleine Aussichtsplattform kaum Platz für Zuschauer bietet, wird Predl die ersten und die letzten Meter am Boden absolvieren. Der Zieleinlauf in Form eines Unendlichkeitszeichens (liegende Acht) soll die unendliche erneuerbare Energie von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse symbolisieren. Die Aktion dient einem guten Zweck. Alle Einnahmen kommen dem Kinderhospiz Sterntalerhof sowie der Waldschule Wiener Neustadt zugute.

Der Start des Weltrekordversuchs ist am Sonntag um 10.00 Uhr im Rahmen des Lichtenegger Windfestes. Der Zieleinlauf wird für 14.30 Uhr erwartet.

Matthias Eßmeister, noe.ORF.at