Baustart für einzigartiges Gesundheitszentrum
Es ist ein knapp 900 Quadratmeter großes Holzgebäude, das in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Tschechien gebaut wird. Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen werden hier ebenso arbeiten wie Ärztinnen und Ärzte. „Es handelt sich hier ausschließlich um Leistungen im niedergelassenen Bereich, es gibt keine Betten. Dieses Zentrum soll auch das Klinikum entlasten", erklärte der künftige Manager, Manfred Mayer, bei der Spatenstichfeier am Samstagabend den Unterschied zur Behandlung im Klinikum.
Das erste grenzüberschreitende Gesundheitszentrum soll künftig zehn Fachbereiche abdecken: Vom Allgemeinmediziner über Chirurgie, Interne, Orthopädie, Kinder, Gynäkologie, HNO, Haut, Geriatrie bis zur Komplementärmedizin. Dazu kommen Physiotherapie, Ergotherapie oder auch Logopädie. Röntgen und Ultraschall werden nutzbar sein, ebenso wie ein Labor. Das Zentrum, das mit EU-Mitteln gefördert wird, kostet etwa 2,5 Millionen Euro. 25 Arbeitsplätze sollen damit neu geschaffen werden. Im Jahr 2021 soll es in Betrieb gehen.
Weltgesundheitsorganisation würdigt Projekt
Das Projekt „healthacross for future“ zählt zur Reihe der grenzüberschreitenden Gesundheitsprojekte, zu denen auch die Behandlung tschechischer Patientinnen und Patienten im Landesklinikum Gmünd gehört, ebenso wie die grenzüberschreitende Rettungskooperation Niederösterreichs mit Südmähren und Südböhmen oder die Zusammenarbeit des Klinikums Znojmo in Tschechien mit den Kliniken Melk und Hollabrunn im Bereich der Endometriose. Diese Projekte werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer eigenen Broschüre gewürdigt. Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger (ÖVP) sprach deshalb bei der Spatenstichfeier von einer weltweiten Vorbildwirkung Niederösterreichs.
Monihart
Ein Projekt mit Vorbildwirkung
Auch Tschechiens Gesundheitsminister Adam Vojtěch, der zur Spatenstichfeier nach Gmünd gekommen war, betonte die Vorbildwirkung dieser grenzenlosen ärztlichen Hilfe: „Gerade jetzt, wo in Tschechien die EU-Skepsis steigt, bin ich überzeugt, dass solche Projekte wie healthacross die Sinnhaftigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zeigen. Und dass sie auch von der WHO gewürdigt wird, gibt ihr noch mehr Gewicht.“
„Es ist einzigartig, dass tschechische und österreichische Ärzte sowie tschechisches und österreichisches Krankenpflege-Personal gemeinsam in diesem Gesundheitszentrum arbeiten und tschechische und österreichische Patientinnen und Patienten betreuen werden", sagte Landesrat Eichtinger und erklärte die künftigen Abläufe so: „Wir machen das so, dass jeweils die Patienten mit ihren eigenen Versicherungen die Leistungen abrechnen können und auf diese Weise ist auch der bürokratische Aufwand sehr gering gehalten.“
Robert Salzer, noe.ORF.at
Link:
- Gesundheitsprojekt als WHO-Vorzeigebeispiel (noe.ORF.at; 26.11.2018)