Import-Erdäpfel verfehlen heimische Standards
Derzeit sind Erdäpfel aus Ägypten, Israel und Marokko keine Seltenheit in den Supermarktregalen. Im Vorjahr gab es eine schlechte heimische Ernte, vor allem wegen der Trockenheit und einiger Schädlinge, wie beispielsweise des Drahtwurms. Etwa 25 Prozent der Ernte gingen verloren, ausländische Ware wurde daher importiert. Allerdings könne nach Ansicht der Landwirtschaftskammer nicht akzeptiert werden, dass Erdäpfel angeboten werden, die zum Teil mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, die innerhalb der EU seit vielen Jahren verboten seien.
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„Es ist uns wichtig, dass wir beste Produktionsbedingungen für beste Lebensmittel in Österreich haben“, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager am Dienstag gegenüber noe.ORF.at. Er kritisiert: „Wenn uns aber die Mittel aus der Hand genommen werden und Österreich gezwungen ist, Ware zu importieren, die nicht unseren Standards entspricht, kann das letztendlich nicht zielführend sein.“
„Versorgung sicherstellen“
„Es gelangen Lebensmittel in unsere Supermarktregale, die bei uns in Europa so gar nicht produziert werden dürften. Hier reicht es nicht, dass man sich von den Erzeugern aus Drittländern die Einhaltung gewisser Produktionsbedingungen in Verträgen zusichern lässt“, ergänzte der Europawahl-Kandidat des Niederösterreichischen Bauernbundes, Alexander Bernhuber (ÖVP). Es gehe vielmehr darum, faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und die „Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln sicherzustellen“.
Seitens der Landwirtschaftskammer wurde auch darauf gedrängt, dass die heimischen Erdäpfel in den Supermarktregalen besser ausgeschildert werden. Das sei derzeit nicht der Fall, sagte der Obmann der Interessengemeinschaft Erdäpfelbau, Franz Wanzenböck. „Heuer erwarten wir eine bessere Ernte, in etwa zwei Wochen werden die heimischen Erdäpfel wieder flächendeckend in den Supermarktregalen angeboten werden können“, erklärte er.
Links:
- Erdäpfelbauern fürchten um Existenz (noe.ORF.at; 25.4.2019)
- Erdäpfel-Bestände reichen nur bis April (noe.ORF.at; 13.3.2019)