FPÖ: Kämpferische Töne in den Weinbergen

Die vergangenen Tage beeinflussen auch den Wahlkampfabschluss der FPÖ Niederösterreich für die EU-Wahl. Beim Wandern in der Wachau wurde das Thema EU durch aktuelle Entwicklungen in den Hintergrund gedrängt.

Keine Halle und kein Zelt, sondern die pittoreske Kulisse der Weinberge rund um Weißenkirchen in der Wachau wurde von der FPÖ für ihr Wahlkampffinale in Niederösterreich gewählt. Gut 200 Funktionäre und Sympathisanten – in Abwesenheit des angekündigten Spitzenkandidaten Harald Vilimsky – wanderten im Zeichen des EU-Wahlkampfs, der inhaltlich zuletzt aber nur noch eine Nebenrolle spielte, wie die Kandidatin der niederösterreichischen FPÖ, Vesna Schuster, bestätigt.

„Der Wahlkampf lief in den ganzen sechs Wochen gut. Aber in den vergangenen drei Tagen wurde der Zuspruch sogar noch stärker, auch Nicht-FPÖ-Wähler kamen auf mich zu und betonten, mich unterstützen zu wollen, mit dem Argument, die Methoden, die gegen die FPÖ angewandt werden, die wollen wir hier nicht haben.“

Abschlussveranstaltung der FPÖ in den Weinbergen

ORF

Rosenkranz spricht von „krimineller Aktion“

Von gemütlicher Heurigen-Stimmung war zumindest im offiziellen Teil des Wahlkampfabschlusses keine Rede. Die Entstehung des Skandalvideos bezeichnete Landesparteiobmann Walter Rosenkranz als kriminelle Aktion mit darauffolgender Hetze.

„Auch wenn sie eine Dummheit begangen haben, die nicht zu entschuldigen ist, aber dieses systematische Fertigmachen, das hier gezeigt wird, das ist nicht in Ordnung. Und die Devise lautet: Jetzt erst recht am kommenden Sonntag bei der EU-Wahl und viel Spaß für alle anderen beim Nationalratswahlkampf, die werden sehen, was die Freiheitlichen noch auf die Füße stellen werden."

Abschlussveranstaltung der FPÖ in den Weinbergen

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Die Kandidatin der FPÖ NÖ, Vesna Schuster im Bild mit Landesparteiobmann Walter Rosenkranz

„Schlacht verloren, aber nicht Krieg“

Rosenkranz bezeichnet die noch unbekannten Erzeuger des Videos als „Verbrecher“, die in Grundrechte eingegriffen hätten und die man ausforschen werde. Auch er spricht – wie einige andere FPÖ-Funktionäre zuvor – von Geheimdienstmethoden. Man habe vielleicht ein Scharmützel, oder auch eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg, so Rosenkranz.

Vesna Schuster betonte einmal mehr, dass die Wahl eine Wahl in der EU für Österreich sei, sowohl was die Asyl- als auch die Bildungspolitik betreffe, die ihr Hauptthema gewesen sei. Sie rief auf, zur Wahl zu gehen: „Jeder, der die FPÖ kennt, weiß, dass Österreich an erster Stelle steht und immer stehen wird.“ Ein abschließender Chor aller Anwesenden intonierte die Parole der FPÖ für die letzten Tage bis zur Wahl, die sich auch auf vielen Plakaten wiederfindet: „Jetzt erst recht“.

Robert Salzer, noe.ORF.at

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