Innovativer Wohnbau in Theresienfeld

In Theresienfeld (Bezirk Wiener Neustadt) entsteht eine neue Wohnhausanlage: Mit dem Konzept „Viertel hoch zwei“ wollen die Betreiber neue Wege gehen und leistbares Wohnen mit klimafreundlicher Technik ermöglichen.

Errichtet wird die Wohnhausanlage in Zusammenarbeit mit der niederösterreichischen Wohnbauforschung. „Die Ziele bei dem Projekt sind eine möglichst hohe Energieeffizienz, Ökologie, Langlebigkeit und geringe Kosten für die Bewohner“, erklärte Bauleiter Gerald Batelka.

Das Besondere an dem Vorhaben sei vor allem die große Flexibilität des Baus. So können die beiden Etagen mittels zweier Eingänge stockweise bewohnt oder mit geringem Aufwand - durch den Einzug einer Decke - in zwei Einheiten zu je 50 Quadratmetern geteilt werden. Deswegen trage das Konzept auch den Namen „Viertel hoch zwei“.

Wohnungen können flexibel umgebaut werden

Das obere Stockwerk kann so zum Beispiel für die selbstständig werdenden Kinder oder etwa im Alter für Pflegepersonal genutzt werden. Ergänzt werden die vier Eckhäuser, von denen alle auch einen Gartenanteil besitzen, durch zwei Dachgeschoßwohnungen mit großen Terrassenflächen. Ein hoher Wohnwert soll durch die Verwendung großer Eckfenster, Sonnen- und Wärmeschutz ermöglicht werden.

Innovative Wohnhausanlage

"Wien Süd" Bau-Wohnungsgenossenschaft/ Steinkogler/ Aigner

Die Wohnhäuser verfügen auch über eine neuartige Heizungsanlage. So werden die Wohnungen über die Betondecken im Winter warm und im Sommer kühl gehalten. Wärme und Kühlung werden über Luftwasserwärmepumpen am Dach erzeugt. Dafür wird Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage und Ökostrom genutzt.

Der Strom für die Wärmepumpen, die allgemeinen Teile des Hauses und auf Wunsch auch jener für den eigenen Bedarf der Bewohner stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Etwa ein Viertel davon wird durch die Photovoltaikanlage am Dach erzeugt. In Abstimmung mit einem Forschungsprojekt der Universität Krems wird den Bewohnern auch ein E-Carsharingprojekt angeboten werden.

70 Prozent weniger Energiekosten

„Die veranschlagten Kosten für eine 100-Quadratmeter-Wohnung werden inklusive der notwendigen Eigenmittel, Grund und Baukosten unter 30.000 Euro liegen, die Miete inklusive Steuer und Betriebskosten unter 800 Euro und die Energiekosten werden sehr niedrig sein“, erklärte Batelka. Die Energiekosten sollen durch eine moderne Klima- und Solartechnik bei rund 60 Euro pro Monat liegen und damit um bis zu 70 Prozent niedriger sein als bei einem durchschnittlichen Haushalt. Die Fertigstellung der Wohnhausanlage ist für Mitte 2020 geplant.

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