Sozialplan für Beschäftigte bei Husky-KTW fixiert

Für knapp 200 Mitarbeiter des Spritzgussformen-Herstellers Husky-KTW mit Standort in Waidhofen an der Thaya ist am Mittwoch ein Sozialplan fixiert worden. Bis Ende des Jahres wird die komplette Produktion im Werk geschlossen.

Nach teilweise mühsamen Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat wurde nun ein Sozialplan fixiert. Damit sollen die Folgen für die knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zumindest finanziell abgemildert werden. Konkret bietet das Unternehmen allen Produktionsmitarbeitern eine freiwillige Abfertigung, außerdem wurde eine Arbeitsstiftung beschlossen, die ihnen Umschulungen oder Qualifizierungskurse bezahlt.

15.03.19 Mitarbeiterversammlung Husky-KTW Waidhofen an der Thaya Betriebsrat

ORF

Die gesamte Produktion in Waidhofen/Thaya wird bis Jahresende geschlossen

Man habe in einer „schlechten Situation etwas Gutes herausgeholt“, kommentiert Betriebsratsvorsitzender Markus Schmid die Einigung. Immerhin sei die Schließung ohne wirtschaftliche Notwendigkeit erfolgt, ergänzte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. Die Beschäftigten wurden über die Einigung in einer Betriebsversammlung informiert. Der Sozialplan gelte für alle Mitarbeiter unbefristet.

AMS startet Jobbörsen

21 Personen waren bereits im April beim AMS zur Kündigung angemeldet worden. Einige weitere Beschäftigungsverhältnisse sollen - je nach Kündigungsfrist - im Herbst enden, der Großteil mit Jahresende. Am Standort Waidhofen sollen ab 2020 Anlagen und Werkzeuge serviciert werden. Dafür werden etwa 40 Personen, darunter mehrere Konstrukteure, weiterbeschäftigt.

Gekündigten Husky-Mitarbeitern sicherte AMS NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich Unterstützung zu. In einem ersten Schritt sollen die Betroffenen an einer Berufsorientierung teilnehmen, um neue Perspektiven zu entwickeln. „Hier werden wir in Kooperation mit der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat von Husky Jobbörsen veranstalten, zu denen das AMS in Waidhofen an der Thaya Betriebe, die in der Region Personal suchen, einladen wird“, verspricht Hergovich.

Schließung aus strategischen Gründen

Personen, für die keine „rasche Vermittlung“ gelingt, hätten die Möglichkeit, in eine Unternehmensstiftung einzutreten und „eine zukunftsweisende Qualifizierung“ zu absolvieren, hielt Hergovich fest. „Die Kosten für diese Ausbildungen übernimmt das Unternehmen, das AMS sorgt während dieser Zeit mit dem Stiftungsarbeitslosengeld für die Existenzsicherung“, sagte der AMS NÖ-Chef.

Husky hatte den Mitarbeitern die Umstrukturierungspläne im März präsentiert. Das Unternehmen räumte ein, dass die Schließung des Werks aus strategischen Gründen erfolge und „nicht vordergründig“ mit der wirtschaftlichen Lage zu tun habe. Zu den genannten Zahlen gab es vorerst keine Stellungnahme.

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