Landesgalerie: „Staunen und genießen“

Die neue niederösterreichische Landesgalerie in Krems ist Samstagmittag feierlich eröffnet worden. Wenig später waren die fünf Ebenen im Inneren der Galerie prall gefüllt mit ersten Besuchern, die sich begeistert zeigen vom neuen Haus.

Auf fünf Ebenen haben die beiden Vorarlberger Architekten Bernhard und Stefan Marte 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche geschaffen, die nun mit fünf ganz unterschiedlichen Themen und unzähligen Kunstwerken bespielt werden. So kann man Selbstdarstellungen von Schiele bis heute oder „Sehnsuchtsräume“ von Triest bis in die Wachau sowie die subtilen Installationen der derzeitigen österreichischen Biennale-Vertreterin Renate Bertlmann mit dem Titel „Hier ruht meine Zärtlichkeit“ auf sich wirken lassen.

Besucher Landesgalerie Krems

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Ausstellungsbereich „Sehnsuchsräume“

„Es ist eine gelungene Eröffnung. Und es ist ein gelungenes Haus. Man weiß ja vorher nie genau, wie es sich anfühlt und wie die Architektur wirkt und funktioniert. Es ist wirklich alles aufgegangen, dazu muss man gratulieren“, beschrieb der Architekt Ernst Fuchs von ‚next ENTERprise Architects‘, jenem Team das den erfolgreichen Wolkenturm in Grafenegg gebaut hat, seine ersten Eindrücke. „Wenn man vor dem Museum steht, muss man eigentlich davor stehen und wortlos sein. Man kann natürlich Begriffe wählen wie fantastisch, genial oder enorm. Aber eigentlich sollte man nur staunen und genießen“, erklärte die Schauspielerin Erni Mangold ihre Gefühle.

Landesgalerie Krems

APA/Herbert Pfarrhofer

Innenschau mit Spannung erwartet

Viele Besucher, die am ersten Tag bereits die Ausstellungen sehen wollten, kannten das Gebäude schon von außen und waren begierig, nun zu sehen, wie der gedrehte Kubus mit all seinen schiefen Wänden von innen wirkt. „Es tut gut, dass man das Museum für sich nun endlich besetzen kann, nachdem man es bisher immer nur von außen gesehen hat“, freute sich die Marketingexpertin Carolin Riedelsberger aus Wien.

„Wir sind extra aus Salzburg angereist, um dieses neue Haus zu besuchen. Es sind spannende Themen und interessante Kunstwerke - vor allem aus der umfangreichen und vielfältigen Sammlung des Landes - zu sehen. Man kann Niederösterreich nur gratulieren“, ergänzte Ulrike Gfrerrer, eine Besucherin aus der Stadt Salzburg.

Besucher Landesgalerie Krems

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Wie sich die verdrehten Wände im Inneren bespielen lassen, interessierte den Wiener Kunstvermittler Andreas Hoffer besonders: „Es ist ein interessantes Haus. Es wird für die Künstler und Nutzer noch eine spannende Erfahrung sein, wie sie mit dem Haus nach noch weiter umgehen werden. Die schiefen Wände machen es nicht ganz einfach. Man muss einen Weg finden, wie man das alles spannend gestalten kann. Die derzeitige Lösung mit den Zwischenwänden finde ich gelungen, aber es wird ganz sicher noch viele, viele andere Möglichkeiten geben, mit den Räumen umzugehen.“

Besucher Landesgalerie Krems

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Besucher auf der Dachterrasse

Der Blick nach außen lohnt sich

„Der Blick von der Terrasse im dritten Stock ist wunderbar. Es ist auch fein, dass sich das Haus wenigstens an einem Ort ein wenig öffnet und den Blick frei gibt auf die tolle Dachlandschaft von Krems-Stein und über die Donau hinüber zum Stift Göttweig“, ergänzte Andreas Hoffer.

„Die neue Landesgalerie ist architektonisch eine Wucht. Auch von den Materialien her ist es herrlich gelungen. Es strahlt in seiner Höhe Erhabenheit aus und vermittelt dennoch eine enorme Leichtigkeit, ja sogar Humor. Schade ist nur ein wenig, dass rund um so viele andere Gebäude stehen, so dass man das Haus von der Ferne nicht genug genießen kann“, fasst Mangold zusammen. Auch am Sonntag, dem zweiten Tag des „Grand Opening“ ist der Eintritt in die Landesgalerie in Krems für alle Besucher und Besucherinnen kostenlos.

Hannes Steindl, noe.ORF.at

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