Vier Niederösterreicher erreichten EU-Mandat

Nach der EU-Wahl am Sonntag werden vier Niederösterreicher ins EU-Parlament einziehen. Die ÖVP besetzt drei EU-Mandate mit Niederösterreichern. Für die SPÖ zieht der Niederösterreicher Günther Sidl ins EU-Parlament ein.

Drei der vier künftigen EU-Mandatare aus Niederösterreich werden von der ÖVP entsandt. Weiterhin im Europaparlament sitzen werden der Listenerste Othmar Karas und der Kandidat der ÖVP Niederösterreich Lukas Mandl. Auch der Kandidat des niederösterreichischen Bauernbundes, Alexander Bernhuber, habe den Einzug geschafft, hieß es bei einer Pressekonferenz der Niederösterreichischen Volkspartei am Montag in St. Pölten.

VP-Bernhuber schafft Einzug als Listen-Elfter

Mandl hatte auf dem fünften Listenplatz kandidiert, Bernhuber auf Rang elf. Die ÖVP wandte bei der EU-Wahl allerdings erstmals ein Vorzugsstimmenmodell an. Wer ins EU-Parlament einzieht, entscheidet daher die Anzahl der erreichten Vorzugsstimmen. Laut Auszählungsstand Montag, 12.00 Uhr, erhielten in Niederösterreich die ÖVP-Kandidaten Lukas Mandl (28.684), Alexander Bernhuber (26.115), Othmar Karas (21.461) und Karoline Edtstadler (20.594) die meisten Vorzugsstimmen. Das teilte die Landtagsdirektion in einer Aussendung mit.

Alexander Bernhuber bei einer Pressekonferenz

VPNÖ

Neben Othmar Karas und Lukas Mandl wird auch Alexander Bernhuber für die ÖVP ins EU-Parlament einziehen

Mandl, der von 2008 bis 2017 Landtagsabgeordneter war, bevor er ins Europaparlament wechselte, dankte bei einer Pressekonferenz für den „Vertrauensvorschuss“. Er wird bereits am Dienstag wieder nach Brüssel fliegen. „Vor allem die Erhaltung der Regionalförderung und die Stärkung der EU nach außen sind wichtige Themen, denen wir uns widmen werden“, kündigte er an. Bernhuber will sich vor allem für bäuerliche Familienbetriebe und Menschen im ländlichen Raum einsetzen, kündigte er an: „Gerade die Bäuerinnen und Bauern müssen von Profis vertreten werden, die neben Sachkenntnis und Erfahrung auch über bäuerliches Hintergrundwissen verfügen.“

SP-Sidl wechselt vom Landtag ins EU-Parlament

Fix ins EU-Parlament einziehen wird auch Günther Sidl aus Petzenkirchen (Bezirk Melk). Er kandidierte für die SPÖ auf Listenplatz Nummer drei. Sidl wird nun vom SPÖ-Klub im niederösterreichischen Landtag ins EU-Parlament wechseln, wo er schon zwei Jahre Mitarbeiter war. „Ich möchte ein starker Niederösterreich-Botschafter sein, mit einer starken Verankerung in unserem Heimatbundesland“, sagte er am Montag im Gespräch mit noe.ORF.at. Sidl hofft, sich künftig im Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie im Energie-Ausschuss engagieren zu können. Wer ihm ab Juli im Landtag nachfolgt, wird von der Landespartei noch entschieden.

SPÖ Wahlkampfauftakt Krems Günther Sidl Franz Schnabl Pamela Rendi-Wagner

ORF

Günther Sidl wechselt vom Landtag ins EU-Parlament

FPÖ-Kandidatin Vesna Schuster schaffte es nicht

Der bestgereihten FPÖ-Kandidatin aus Niederösterreich, Vesna Schuster, gelang der Einzug in das EU-Parlament nicht. Die FPÖ erreichte drei Mandate, doch die Melkerin Schuster kandidierte auf Listenplatz Nummer fünf. Bei der FPÖ sorgte am Montag allerdings ein ganz anderes Vorzugsstimmen-Ergebnis für Überraschung. Der abgetretene Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat dank der Vorzugsstimmen Anspruch auf ein Mandat im EU-Parlament. Der über den „Ibiza-Skandal“ gestolperte Ex-FPÖ-Chef kandidierte auf dem letzten Listenplatz der Partei - mehr dazu in Strache hat Anspruch auf EU-Mandat (news.ORF.at).