Stift Göttweig braucht ein neues Dach

Nach wie vielen Jahren muss das Dach eines Hauses repariert werden? Das Dach des Stifts Göttweig hat seit dem Neubau in der Barockzeit gehalten. Nun muss es erneuert werden, damit das Stift weiterhin ein Blickfang für die Wachau-Besucher bleibt.

Stift Göttweig ist seit elf Jahren UNESCO-Weltkulturerbe. Aber was sind elf Jahre im Vergleich zu 918 Jahren? Seit 1094 sind die Benediktiner in Göttweig, von den mittelalterlichen Bauwerken sind heute jedoch nur mehr Reste vorhanden. Nach einem Brand wurde 1718 mit dem Neubau des Stifts begonnen, die Pläne dazu stammten von Johann Lucas von Hildebrandt.

Stiftsdach

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18.000 Quadratmeter Dachfläche werden erneuert

Abt Columban Luser erklärt, dass im Rahmen der ab 2013 in sechs Jahresetappen geplanten Restaurierung die notwendige Erneuerung der Dächer eine große Herausforderung darstelle, handle es sich doch um etwa 18.000 Quadratmeter Fläche, die noch aus der Barockzeit stamme.

Detail eines Dachs

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Das Stiftsdach ist 300 Jahre alt.

Sechs Millionen Euro seien für die Erneuerungsarbeiten vorgesehen, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) bei der Präsentation der Vorhaben. Pröll ist auch Vorsitzender des Kuratoriums zur Restaurierung von Stift Göttweig.

2013, im ersten Jahr der Bauarbeiten, soll etwa eine Million Euro investiert werden. „50 Prozent der Kosten trägt das Stift selbst, 25 Prozent kommen vom Land, 20 Prozent erwarten wir uns vom Bund“, sagte Pröll. Die restlichen fünf Prozent will ein seit Anfang September bestehender Förderverein („Freunde des Benediktinerstiftes Göttweig“) durch Spenden lukrieren.

Förderverein will eine Million Euro sammeln

Der Präsident des Fördervereins ist Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien. Er hat Erfahrung bei solchen Projekten: Für die Renovierung der Basilika Maria Taferl konnte Hameseder als Obmann des Fördervereins 1,4 Millionen Euro an Spenden aufbringen.

Stiftskirche Göttweig

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„Es geht schlicht und einfach darum, dass das Dach über dem Kopf - im wahrsten Sinn des Wortes – weiterhin Geborgenheit und Schutz vermittelt. Dies soll es nicht nur für die historischen Gebäude und die Stiftskirche bedeuten, sondern das ist auch wichtig für den Konvent, damit er dem nachkommen kann, wofür er eigentlich hier ist“, erklärt Erwin Hameseder.

Sendungshinweis: „Radioclub“, Sendung vom 14.10.2012

Das Motto der Aktion lautet „Weltkulturgut bedacht", denn die Zeit ist nicht spurlos an den 18.000 Quadratmetern Dachfläche vorübergegangen. Fördervereinspräsident Hameseder: „Uns geht es darum, dass wir die Menschen für dieses Projekt begeistern können.“ Das Ziel, das sich der Förderverein gesetzt hat: Durch Spenden und Sponsoren möchte man eine Million Euro aufbringen, das wäre ein Sechstel jenes Betrags, der für die Dachsanierung notwendig ist.

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