Kegel-Tipps vom Weltmeister

Er ist 25 Jahre alt und schon siebenfacher Weltmeister im Kegeln: Lukas Huber steht mit dem BSV St. Pölten vor dem Einzug ins Halbfinale der Champions-League. Im Gespräch mit noe.ORF.at verrät er, worauf es beim Kegeln ankommt.

Kegeln wird immer beliebter. Etwa 1.300 Niederösterreicher betreiben den Sport derzeit aktiv. In der österreichischen Meisterschaft kämpfen 50 Vereine um den Titel. Der Kegelsport unterzog sich längst schon einem Imagewandel: Von der einstigen Wirtshaussportart entwickelte er sich zum international anerkannten Leistungssport.

Lukas Huber auf der Kegelbahn

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Lukas Huber ist siebenfacher Weltmeister im Kegeln.

Einer seiner stärksten Vertreter ist Lukas Huber. Sieben Weltmeistertitel hat der 25-Jährige schon gefeiert – den ersten bereits 2004, mit 16 Jahren. Wie er so jung schon so erfolgreich sein konnte, welche Anforderungen ein Topkegler erfüllen muss und seine Tipps und Tricks für Anfänger verrät er im Interview mit noe.ORF.at.

noe.ORF.at: Sie sind 25 Jahre alt und haben im Kegeln schon fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Wie haben Sie das geschafft?

Lukas Huber: Das Wichtigste ist, glaube ich, dass man den Hintergrund hat. Und den hatte ich. Meine Eltern waren schon als ich klein war immer mit mir auf der Kegelbahn. Dort bin ich praktisch aufgewachsen.

Talent ist natürlich auch sehr wichtig. Und die sportliche Einstellung darf man nicht vernachlässigen, denn ohne regelmäßiges Training kommt man im Kegeln auch nicht mehr weiter. Täglich Sport machen, seine Regenerationsphasen einhalten – all das ist wichtig. Und auch die mentale Komponente darf man nicht unterschätzen. Als Kegler muss man auf der Bahn eine Stunde lang über 120 Würfe voll da sein.

noe.ORF.at: Was ist für Sie der Reiz am Kegeln?

Huber: Für mich ist es einfach die Faszination, draußen auf der Bahn zu stehen, wenn man seine Technik rüberbringen muss, damit die Kegel fallen. Und WENN sie dann fallen, ist das ein tolles Gefühl!

noe.ORF.at: Sie haben das harte Training angesprochen. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Huber: Ich muss den Kegelsport und das Training mit meinem Beruf als Polizist vereinbaren. Ich habe dort 12-Stunden- und 24-Stunden-Dienste. Nach solch langen Arbeitstagen gehe ich im Anschluss regelmäßig laufen. Auf der Kegelbahn stehe ich nur, wenn es Sinn macht, wenn ich körperlich nicht ausgelaugt bin. Da steht dann das Techniktraining im Vordergrund.

Kegel

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Huber: „Wenn die Kegel fallen, ist das ein tolles Gefühl.“

noe.ORF.at: Welche Tipps und Tricks haben Sie für Anfänger, die in diesen Sport hineinschnuppern wollen?

Huber: Was man am Anfang auf keinen Fall tun darf, ist zu glauben, man stellt sich auf die Bahn und es geht von alleine. Im Kegeln geht nichts von alleine. Man sollte zu Beginn unbedingt zu einem Verein gehen und dort mit erfahrenen Keglern sprechen. Ein paar Kniffe gibt es aber: Beim Werfen an sich ist es wichtig, nicht, wie man meinen könnte, hinaus auf die Kegel zu schauen. Der Blick geht nur nach unten auf die Auflage. Wenn man sich dabei auf die Mitte konzentriert, ist es viel einfacher, die Kegel zu treffen!

noe.ORF.at: Welche Ziele haben Sie noch im Kegelsport?

Huber: Mein größtes Ziel ist es, eines Tages den Einzel-Weltpokal zu gewinnen. Den habe ich noch nicht. Alles andere habe ich schon gewonnen. Ich will aber immer mehr, der Ehrgeiz hört nicht auf.

Das Gespräch führte Mathias Eßmeister, noe.ORF.at